Schwarze Kunststoffe mit CIJ-Druckern und Pigmenttinten kennzeichnen: Für viele Industrieunternehmen ist das die dunkle, problematische Seite des Druckens. Denn der Pflegeaufwand bei Druckern, die mit stark pigmentierten Tinten arbeiten, ist […]
Continuous Inkjet (CIJ) Drucker zählen zu den populären Kennzeichnungssystemen in der Industrie. Betriebe nutzen die Drucker, um Produktverpackungen, Automobilteile, Kabel, Rohre und verschiedenste andere Bauteile zu kennzeichnen. Winzige Tintentropfen fliegen aus dem Druckkopf, der direkt hinter einem Extruder oder an einem Förderband montiert ist, und landen als Bildpunkte auf der Produktoberfläche. So entstehen Chargennummern, Mindesthaltbarkeitsdaten und 2D-Codes. Bei dunklen Kunststoffen funktioniert diese Kennzeichnung allerdings nur mit Pigmenttinten, auch Kontrasttinten oder Opaktinten genannt – herkömmliche Tinten wären so unleserlich wie die Schrift eines Kugelschreibers auf schwarzem Papier.
Das Problem: Die Verarbeitung von Pigmenttinten stellt hohe Anforderungen an die Hydraulik von industriellen Druckern. Die winzigen Partikel sinken während der Produktionspausen zu Boden und bilden Verklumpungen in der Hydraulik und an der Düse des Druckers. Es drohen ein unleserliches Schriftbild und teure Nacharbeit. Vor dem Produktionsstart muss der Betrieb deswegen Reinigungszeit investieren.
„Wir wollen Unternehmen die Möglichkeit geben, ihre wertvolle Produktionszeit produktiv zu nutzen statt ständig Drucker zu reinigen“, sagt Christina Leibinger, Geschäftsführerin von Paul Leibinger. „Deshalb haben wir den JET3up PI entwickelt – einen CIJ-Drucker, der speziell darauf ausgelegt ist, mit schwer verarbeitbaren Tinten umzugehen – und dabei den Reinigungsaufwand im Vergleich zu anderen Systemen um ein Vielfaches reduziert.“
Mit dem JET3up PI können Betriebe Produktverpackungen, Kabel, Rohre, Drähte und Elektronikteile in der laufenden Produktion kennzeichnen. Bei Bandgeschwindigkeiten von bis 10 m/s entstehen auf der Produktoberfläche berührungslos bis zu fünfzeilige Texte und Grafiken in Weiß, Gelb, Orange oder Silber-Grau – auf Wunsch als Mikro-Aufdruck mit einer Schrifthöhe von nur 0,8 mm.
Luftdichter Verschluss des Tintenkreislaufs in Produktionspausen

Geöffneter Druckkopf: Der hauchdünne Tintenstrahl ist mit dem Auge kaum zu erkennen. Er besteht aus tausenden feinsten Tropfen, die beim Drucken auf die Produktoberfläche fliegen – abgelenkt durch ein Hochspannungsfeld. (Foto: Leibinger)
Zudem hat Leibinger die Hydraulik so konzipiert, dass sie ohne externe Druckluft auskommt. Eine Kontamination der Pigmenttinte durch Wasser, Öl oder Rost ist somit ausgeschlossen. „Dank dieser Kombination aus Düsenverschlusssystem und druckluftfreier Hydraulik läuft die Produktion sofort wieder an, auch nach langen Stillstandzeiten von mehreren Wochen“, erklärt Leibinger. „Häufig vergehen Monate bis zur nächsten Reinigung.“