Das neuartige Mikrowasserstrahlgerät debritom+ ist ein von der Carag AG, Baar (Schweiz), entwickeltes Gerät für die medizinische Wundreinigung. Es verspricht eine gewebeschonende Wundreinigung und schnelle Heilung. Dass das Gerät so […]
Das neuartige Mikrowasserstrahlgerät debritom+ ist ein von der Carag AG, Baar (Schweiz), entwickeltes Gerät für die medizinische Wundreinigung. Es verspricht eine gewebeschonende Wundreinigung und schnelle Heilung. Dass das Gerät so funktionieren kann, verdankt es auch der Lasertechnologie.

Das Präzisionsgerät debritom+ zur gezielten Wundreinigung insbesondere chronischer Wunden. (Foto: LaserMicronics)
Damit die hohen Ansprüche von Ärzten und Patienten erfüllt werden können, ist auch die Herstellung des Geräts debritom+ sehr anspruchsvoll. Für hygienische Sauberkeit wird daher im Reinraum produziert, und die Bauelemente sind aus hochwertigen Kunststoffen – mit hoher Resistenz gegenüber Reinigungsmitteln.
Die wichtigste Funktionalität des debritom+ selbst, das über die Schweizer Firma medaxis vertrieben wird, ist die Druckerzeugung. Die Flüssigkeit wird im Gerät mit bis zu 200 bar Druck beaufschlagt, Prüfdruck ist sogar bis 400 bar. Ein Schlüsselbauteil ist daher der Ventilblock, in dem die Druckerzeugung erfolgt. Um die Festigkeit der Verbindung der beiden Bauteile aus POM-H gewährleisten zu können, setzt der Hersteller auf Laser-Kunststoffschweißen durch die Firma LaserMicronics GmbH, Garbsen. Sie setzt das Verfahren ein, um sichere, hygienische und hermetisch dichte Verbindungen zwischen Kunststoffbauteilen herzustellen.
Bei dem Ventilblock für das Wundreinigungsgerät handelt es sich um ein mikrofluidisches Bauteil, dessen Kontur im Schweißprozess abgefahren wird. Das eingesetzte LPKF-Laser-System ermittelt anhand der Daten die exakten Schweißparameter und sorgt für präzise Schweißnähte. Die entstehenden Verbindungen haben nahezu die Festigkeit des Grundmaterials. Die Maschine ermöglicht darüber hinaus eine vollständige Prozesskontrolle sowie die Nachverfolgbarkeit der Resultate. So werden die Schweißnähte exakt positioniert und die Ergebnisse kontrolliert.
Das Fügen der bereits im Reinraum hergestellten Bauteile erfolgt bei LaserMicronics ebenfalls in einem Reinraum der Klasse 5. Schweißzeiten von nur wenigen Sekunden ermöglichen hohe Taktraten. Dass die Maschine eine kurze Zykluszeit mit hoher Schweißnahtqualität verbindet, sorgt für hohen Durchsatz und zeitnahe Verfügbarkeit der geschweißten Bauteile. Dies trägt zu kurzen Lieferzeiten für das debritom+ bei.
Das Laser-Kunststoffschweiß-Verfahren eignet sich auch für die Herstellung von Gehäusen mit Elektronik und Sensorik, für Kartuschen oder für andere mikrofluidische Kunststoffbauteile. Eine Partikelbildung, wie sie beispielsweise durch die Folgen der minimalen Reibung beim Ultraschallschweißen entstehen, werden beim Laser-Kunststoffschweißen vermieden. Außerdem benötigt das Verfahren keine chemischen Zusatzstoffe für das Fügen des Materials.
Der Ventilblock bestehend aus einem lasertransparenten und einem laserabsorbierenden Kunststoffelement – fest verschweißt und getestet für Drücke bis 400 bar. (Foto: LaserMicronics)