Die neue Scale-Mi-Technologie macht präzises und gleichzeitig großserientaugliches Mikrospritzgießen auf konventionellen Maschinen möglich, zudem wird ein KI-gestütztes System zur Online-Dosierung von Flüssigfarben im Spritzgießprozess vorgestellt.
Das Kunststoff-Zentrums Leipzig (KUZ) gibt auf der Fakuma 2023 einen Einblick in die Zukunftsthemen für unterschiedliche Branchen und präsentiert sich als Entwicklungspartner für passgenaue kunststofftechnische Lösungen.
Präziser und gleichzeitig großserientaugliches Mikrospritzgießen auf konventionellen Maschinen ist dank der neuen Scale-Mi-Technologie möglich. Dabei speist die Plastifizier-Einheit einer kleinen konventionellen Spritzgießmaschine als Dosierung einen Schmelzeverteiler in einer Werkzeugplatte. Aus diesem spritzen gekoppelte Mikroeinspritzeinheiten aktiv in ein hochfachiges Werkzeug ein. Auch die Kombination der einzelnen Kavitäten zu einem Familienwerkzeug und somit die Herstellung verschiedener Formteile in einem Schuss sind mit der neuen Technologie, dank variabler Einstellparameter der einzelnen Kolbenantriebe und Abstimmung der Schussvolumina, realisierbar.
Zudem stellt das KUZ ein KI-gestütztes System zur Online-Dosierung von Flüssigfarben im Spritzgießprozess vor. Mit dem automatisierten Verfahren lässt sich der Aufwand für das Einfärben von Formteilen beim Spritzgießen stark reduzieren und eine Farbkonstanz der Produkte auch bei schwankenden Materialeigenschaften realisieren. Kleine Losgrößen können rentabel angeboten und somit individuelle flexible Lösungen realisiert werden. Anhand des Demonstrators können Besucher den Vorgang der KI-gestützten Dosierung von Flüssigfarben am Messestand kennenlernen.
Kunststoffe kommen immer häufiger als Isolatoren in Hochvoltanwendungen, wie z.B. in Elektromobilität, zum Einsatz. Zur Prüfung des Kriechstromfestigkeits-(CTI)-Werts wird die empfohlene Spannung nach DIN EN 60112 bis 600 V angegeben. Problem: Dieser Wert ist häufig für die vorgesehenen Anwendungen nicht ausreichend. Das akkreditierte Prüflabor des KuZ arbeitet mit einem neuartigen CTI-Prüfgerät mit einem erweiterten Spannungsrahmen bis 950 V und kann somit den aktuellen Anforderungen gerechter werden. So können beispielsweise aktuelle Anwendungen aus der Elektromobilität punktgenau ausgelegt oder Ladeinfrastrukturen sicherer geprüft werden.
Auf dem Messestand zeigt das KUZ zudem sein mobiles RecyclingDay-Fahrrad und das dazugehörige Equipment. Die Gäste können hier in Do-it-yourself-Manier aus alten Flaschendeckeln neue Spielzeuge und nützliche Helfer spritzgießen. Außerhalb der Messe dient das Projekt RecyclingDay der Nachwuchsförderung und Wissensvermittlung für Schüler und Schülerinnen rund um die Recyclingthematik und dem nachhaltigen Umgang mit dem Wertstoff Kunststoff.