Auf der Swiss Plastics produziert eine vollelektrische Spritzgießmaschine PX 81-180 Pipettenspitzen in einem Werkzeug mit 32-Kavitäten. Die Maschinenfunktion APCplus sorgt für hohe Prozesstransparenz und Bauteilqualität. Eine integrierte Werkzeugkühlung verbessert die Energieeffizienz.
Sensible Produkte in der Medizintechnik erfordern ein hohes Maß an Reinheit und Qualität an den Spritzgießprozess. Gleichzeitig stehen die Verarbeiter vor der wirtschaftlichen Herausforderung, die Kosten pro Bauteil zu minimieren. Auf der SwissPlastics nächste Woche in Luzern (Schweiz) demonstriert KraussMaffei, München, am Beispiel von Pipettenspitzen auf einer vollelektrischen PX 81-180 Medical, wie beides funktioniert.
„Der Bedarf an Diagnostika wie Pipettenspitzen, PCR-Platten oder Petrischalen ist im Zuge der Covid-19 Pandemie auch in der Schweiz rasant gestiegen. Bei der Produktion sind neben höchsten Qualitäts- und Reinheitsstandards auch sehr hohe Produktionsmengen bei bester Energieeffizienz gefragt. Mit der vollelektrischen PX-Baureihe verbinden wir höchste Präzision mit bester Performance und bieten unseren Kunden damit eine optimale Lösung“, erklärt Bruno Schleiss, Geschäftsführer Krauss-Maffei (Schweiz) AG. Die vollelektrische PX 81-180 Medical mit einer Schließkraft von 800 kN produziert auf der Swiss Plastics Expo Pipettenspitzen mit einem Teilegewicht von 0,22 g. Die Zykluszeit mit dem 32-fach-Werkzeug beträgt 7 s.
Die PX 81-180 Medical ist speziell für die Anforderungen im Reinraum bis zur Reinraumklasse ISO 5 konzipiert. Dazu gehören gekapselte Antriebe, antistatische Lackierung, erhöhte Maschinenfüße bis hin zum FDA-konformen Hydrauliköl.
Hohe Qualität bei kurzen Zyklen
Zusätzlich ist die PX 81-180 Medical mit einigen Performance-Optionen ausgestattet, um den hohen Anforderungen in der Produktion von Pipettenspitzen gerecht zu werden. Dazu zählt zum Beispiel die erhöhte Einspritzgeschwindigkeit von 450 mm/s, die für eine hohe Qualität und ein präzises Füllen der Pipettenspitzen gefordert wird. Kurze Zykluszeiten gewährleistet der verstärkte Antrieb zum Plastifizieren. Ein vollelektrischer Auswerfer mit erhöhter Geschwindigkeit sorgt zudem für eine saubere und gleichmäßige Entformung der Bauteile.
Jedes Teil ein Gutteil
Digitale Lösungen zur Prozessverbesserung sowie der Sammlung und Auswertung von Daten ergänzen das Angebot der PX 81-180 Medical auf der Swiss Plastics Expo. Die Maschinenfunktion APCplus (Adaptive Process Control) beispielsweise sorgt für eine hohe Schussgewichtskonstanz und damit konstante Bauteilqualität. Die Prozessfenster für APCplus werden, wie in der Medizinbranche üblich, bereits im Validierungsprozess mit definiert.
Hohe Energieeffizienz
Die PX 81-180 Medical auf dem KraussMaffei-Messestand ist zudem durch ihre Ausstattung auf geringen Energieverbrauch getrimmt. Neben dem Hydraulik-Aggregat in Servoausführung und dem Rekuperationssystem zum Rückführen von Bremsenergie, verfügt sie über Eco-Pac-Isolierungsbänder am Spritzaggregat. Sie stabilisieren das Temperaturprofil und erhöhen die Prozessqualität. Die Aufwärmzeit reduziert sich um bis zu 30 %.
Noch mehr Energie einsparen lässt sich mit der vollständig in die Maschinensteuerung MC6 integrierten Werkzeugkühlung Orca des Partners Jurke Engineering, Radeburg. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Wasserbatterie misst das System Durchflussgeschwindigkeit und -menge per Ultraschall. Dies erfolgt von außen und ohne Kontakt zum Medium. Der Orca-Verteilerblock hat deshalb keine Querschnittsverengungen, sodass es zu weniger Druckverlust kommt. Die Energieeffizienz verbessert sich und die Zykluszeit sinkt.
Partner von KraussMaffei bei dem Messeexponat auf der Swiss Plastics Expo sind neben Jurke Engineering die Firmen Zahoransky, Motan Colortronic und Borealis.