„Wir haben die Herausforderung gemeistert, eine übersichtliche, intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche zu kreieren, die die Komplexität eines Kunststoff– oder Kautschukverarbeitungsprozesses ideal abbildet“, freut sich René Jordan, Teamlead Control Technology Automation Extrusion.
Für KraussMaffei sind die renommierten Awards, iF Design Award 2022 und reddot Award 2021, für die pioneer process Control bester Beweis dafür, dass das neue User Interface eine ansprechende grafische Gestaltung mit einer hohen Nutzerfreundlichkeit kombiniert hat. Auf der K feiert diese neue Steuerungseinheit am ZE 28 Blue-Power ihre Premiere. Dieser Zweischneckenextruder ist wichtiger Bestandteil des vorgestellten geschlossenen Materialkreislaufes, in dem aus live spritzgegossenen und geschredderten Medical-Caps ein eingefärbtes PP-Recompound für hochwertige Anwendungen entsteht.
Derartig komplexe Extrusionsprozesse, die Rezyklate schwankender Spezifikation als Eingangsware nutzen, um daraus fertig additivierte und eingefärbte Recompounds herzustellen, werden in der Branche aus Nachhaltigkeitsgründen mehr und mehr zum Standard. Je höher die Komplexität des Prozesses in Bezug auf Dosierung, Einfärbung und Entgasung, desto mehr Daten müssen von der Steuerung verarbeitet und auf dem Interface angezeigt werden. „Je mehr Daten gleichzeitig angezeigt und berücksichtigt werden müssen, desto unübersichtlicher wird die Darstellung. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Bedienung schwieriger wird und häufiger Fehler vorkommen können“, weiß René Jordan aus vielen Anwendergesprächen. Genau aus diesem Grund hat KraussMaffei bei der Entwicklung des neuen Interface den Bediener in den Mittelpunkt gestellt und zunächst mit Kunden aus der Reifen-, Rohr- und Schaumindustrie sowie beim SKZ Würzburg einen Bedarfsplan erstellt. Auf Basis des Anforderungskatalogs entstand dann gemeinsam mit der HMI Project GmbH aus Würzburg die innovative Bedienoberfläche pioneer process Control, die von Testpersonen überprüft und schließlich optimiert wurde. Das neue Design konnte fast 1:1 mit der webbasierte HMI- und SCADA-Toolbox Web IQ von Smart-HMI umgesetzt werden. Durch die Webtechnologie kann das HMI Hardware-unabhängig eingesetzt und auch neue Anwendungen auf mobilen Geräten einfacher umgesetzt werden.Wizards für eine höhere Produktionseffizienz
Kernfeature der neuen Oberfläche sind sogenannte Wizards, die dem Bediener eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für bestimmte Arbeitsschritte, wie zum Beispiel das An- oder Abfahren der Gesamtanlage geben. „Jetzt erhält der Bediener genau zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Informationen zusätzlich kann er seine Erfahrungen im System hinterlegen, damit auch andere Bediener davon profitieren“, unterstreicht René Jordan. Damit gelingt auch einem weniger erfahrenen Mitarbeiter die Kontrolle über einen komplexen Extrusionsprozess. Bedienfehler werden verringert, was weniger Stillstandszeiten und damit eine höhere Produktionseffizienz mit sich bringt. Die optische Gestaltung der Oberfläche ist selbsterklärend, aufgeräumt und übersichtlich, frei nach dem Motto „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Abweichungen von Sollwerten werden frühzeitig durch ein entsprechendes optisches Feedback angezeigt, so dass ein Eingreifen möglich ist, bevor es nötig ist. Durch das modulare HMI-Konzept, können auch neue Anwendungen, wie das auf der Messe ebenfalls vorgestellte Color-Adjust-Farbmess- und regelsystem in die Steuerungsoberfläche eingebunden werden, ohne dass das Bedienkonzept angepasst werden muss.