27.09.2024
KraussMaffei

Hochwertige Sandwich-Anwendung mit Rezyklat

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Lesedauer: 6 Minuten.

Wie der Mehrkomponenten-Prozess noch effizienter und wirtschaftlicher gelingt, zeigt der Maschinenbauer auf der Fakuma mit einer vollelektrischen Spritzgießmaschine mit neuer Sandwichplatte, konturnaher Werkzeugtemperierung sowie einer auf individuellen Materialkennwerten basierenden Prozessregelung.

Leicht, mit glänzender Oberfläche und einer nachhaltigen Botschaft – so präsentiert sich die kleine blaue Schildkröte, die auf dem Stand von KraussMaffei, Parsdorf, bei der Fakuma auf einer vollelektrischen PXZ 121-380-180 Multinject im Sandwichverfahren entsteht. Sie verfügt über einen schwarzen Kern aus mechanisch rezykliertem PC/ABS und einer hochwertigen Außenschicht aus chemisch rezykliertem ABS. Zahlreiche Features der PXZ 121, wie die neue Sandwichplatte, die konturnahe Werkzeugtemperierung des Partners Contura MTC und die Maschinenfunktion APCplus, die jetzt auch individuelle Kennwerte verschiedener Materialtypen nutzt, machen den Mehrkomponenten-Prozess noch effizienter und wirtschaftlicher.

Power trifft auf Nachhaltigkeit: Die vollelektrische PXZ 121 Multinject präsentiert auf der Fakuma eine hochwertige Sandwichanwendung mit hohem Rezyklatanteil. (Foto: KraussMaffei)

Power trifft auf Nachhaltigkeit: Die vollelektrische PXZ 121 Multinject präsentiert auf der Fakuma eine hochwertige Sandwichanwendung mit hohem Rezyklatanteil. (Foto: KraussMaffei)

„Durch den vermehrten Einsatz von Rezyklaten ist die Sandwich-Technologie in der Mehrkomponententechnik wieder stärker in den Fokus gerückt und birgt großes Potenzial. Unsere vollelektrische PX-Baureihe in der Multinject-Ausführung als PXZ ist dank ihrer Präzision, Effizienz und Flexibilität bestens dafür geeignet. Das zeigen wir hier auf der Fakuma eindrucksvoll am Beispiel des Turtle-Projekts, das wir mit der Firma Contura MTC und weiteren Partnern realisiert haben“, so Manuel von Varchmin, verantwortlich für den Vertrieb Spritzgießtechnik und Automation bei KraussMaffei. Das Turtle-Projekt kombiniert ein qualitativ hochwertiges Werkzeug mit einer leistungsfähigen, vollelektrischen Spritzgießmaschine der PX-Baureihe und dem neuen Linearroboter LRXplus. Diese Kombination bringt klare wirtschaftliche Vorteile mit einem frühen ROI, bei gleichzeitigem verantwortungsbewusstem Umgang mit wertvollen Ressourcen.

Das Kernmaterial der langlebigen Schildkröte auf der Fakuma besteht aus mechanisch rezykliertem PC/ABS E-LOOP 5120MR der Firma Elix Polymers. Aber auch ein geschäumter oder verstärkter Kern aus Rezyklat sind denkbar und bergen weiteres Potenzial für eine nachhaltige Produktion. Die sichtbare, hochwertige Außenhaut ist aus chemisch rezykliertem und aufbereitetem ABS E-LOOP P2H-AT CR, das in verschiedenen Farben geliefert werden kann.

Ein weiterer nachhaltiger Aspekt: Der Kaltkanalanguss wird entnommen, geschreddert und direkt in den Produktionsprozess für das Kernmaterial zurückgeführt. Das geschieht mit der neuen, erstmalig eingesetzten Kleinst-Angussmühle des Partners Getecha. So bildet sich auch hier ein geschlossener Material-Kreislauf.

Mehr Flexibilität dank neuer Sandwichplatte

Die vollelektrische PXZ 121 Multinject mit einer Schließkraft von 1.200 kN überzeugt zum einen durch ihre kompakte, platzsparende Z-Position mit elektrischen Spritzaggregaten. Darüber hinaus bietet die aufgesetzte, abnehmbare Sandwichplatte eine hohe Flexibilität in der Fertigung. So kann die PXZ 121 wahlweise als Einkomponenten-, Zweikomponenten- oder Sandwichmaschine eingesetzt werden – und das ohne Zusatzaufwand.

Ein weiterer Vorteil: Das einfache Umschalten von Haut- zu Kernschmelzestrom sorgt für Flexibilität bei gleichzeitig hoher Qualität. So kann zum einen das Hautmaterial nachgelegt werden, um den Angusspunkt mit dem Hautmaterial zu verschließen. Zum anderen kann aber auch zwischen Komponente A und B mehrmals umgeschaltet werden. Dadurch lassen sich beispielsweise auch Marmoriereffekte für ein individuelles Design erzielen.

Konturnahe Werkzeugtemperierung optimiert Oberfläche und Zykluszeit

Das passende Werkzeug und die dynamische Werkzeugtemperierung stammen vom Partner Contura MTC. Sie zeichnen sich durch eine konturnahe Temperierung aus und optimieren so den gesamten Produktionsprozess. Die konturnahe Werkzeugtemperierung ist besonders wichtig, um die geforderte hochwertige Oberfläche der Schildkröte bei gleichzeitig wirtschaftlichen Zykluszeiten zu erzielen.

Neuer Linearroboter für Spritzgießmaschinen und als Stand-Alone-Lösung

Bauteilentnahme, Trennung vom Anguss, Separation in die Mühle und Ablage auf dem Band sind die Automationsaufgaben des neuen Linearroboters LRXplus, der zusammen mit der MC7 Steuerung Premiere auf der Fakuma feiert. Der neue LRXplus von KraussMaffei bietet zahlreiche neue Funktionen, die die Produktion in Summe noch flexibler und wirtschaftlicher machen. Dank seiner kompatiblen Schnittstellen lässt sich der LRXplus mit nahezu jeder Anlage kombinieren – sei es mit Spritzgießmaschinen von KraussMaffei, Spritzgießmaschinen anderer Hersteller oder aber als Stand-Alone-Lösung für alle anderen Automationsaufgaben.

Noch mehr Effizienz: APCplus nutzt individuelle Materialkennwerte

Noch mehr Effizienz beim Spritzgießen: Die patentierte Maschinenfunktion APCplus erfasst nun auch individuelle materialspezifische Kennwerte – auf der Fakuma vom Partner Elix Polymers. (Abb.: KraussMaffei)

Noch mehr Effizienz beim Spritzgießen: Die patentierte Maschinenfunktion APCplus erfasst nun auch individuelle materialspezifische Kennwerte – auf der Fakuma vom Partner Elix Polymers. (Abb.: KraussMaffei)

APCplus (Adaptive Process Control) ist laut KraussMaffei Patent-bedingt die einzige Maschinenfunktion am Markt, die materialspezifische Kompressionskurven zur Prozessregelung nutzt. Die APCplus Datenbank enthält alle gängigen Materialtypen, die von Kunden zur Prozessregelung ausgewählt werden können.

Auf der Fakuma geht KraussMaffei noch einen Schritt weiter: Alle Materialien für die Anwendung auf der PXZ 121 Multinject stammen von Elix Polymers, wie KraussMaffei ebenfalls ein Unternehmen der Sinochem Gruppe. Mit den spezifischen Materialkennwerten von Elix Polymers, die in die APCplus Datenbank integriert sind, regelt die Maschinenfunktion exakt auf das verarbeitete Material und macht den Spritzgießprozess insgesamt noch präziser und effizienter.

Warum eine Schildkröte?

Ressourcen sinnvoll nutzen: Die Schildkröte besteht aus einem Kern aus mechanisch rezykliertem PC/ABS und einer hochwertigen Außenschicht aus chemisch rezykliertem ABS. (Foto: KraussMaffei)

Ressourcen sinnvoll nutzen: Die Schildkröte besteht aus einem Kern aus mechanisch rezykliertem PC/ABS und einer hochwertigen Außenschicht aus chemisch rezykliertem ABS. (Foto: KraussMaffei)

Schildkröten sind seit jeher ein Symbol für Weisheit, Langlebigkeit und Reichtum. Gleichzeitig steht die Kunststoffindustrie vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um so die Zerstörung des Lebensraums dieser Tiere zu verhindern. Innovative Verfahren und Materialien sind notwendig, um die Balance zwischen industriellem Fortschritt und dem Erhalt natürlicher Lebensräume zu gewährleisten.

Das Turtle-Projekt von KraussMaffei zusammen mit dem Partner Contura MTC setzt ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Zukunft und zeigt auf der Fakuma 2024 eindrucksvoll, was innovative Partnerschaften in Verbindung mit technologischen Spitzenleistungen – wie die vollelektrische PXZ 121 Multinject, der neue Linearroboter LRXplus oder aber die neue Funktion von APCplus – im Bereich Recycling und Ressourcenschonung bei gleichzeitiger Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Kunststoffverarbeitung erreichen können.

Weitere Partner bei dem Messeexponat sind die Firmen A&E Produktionstechnik, Constab Polyolefines Addtives, CycleTemp, Formconsult Werkzeugbau, Konstruktionsbüro Hein, Motan, Jurke Engineering, SimpaTec Simulation & Technology Consulting, Reichle Technologiezentrum und technotrans solutions.

www.kraussmaffei.com

Schlagwörter

Fakuma 2024
Halle: A7
Stand: 7303

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