Krauss Maffei hat seine Spritzgießmaschinenreihe CX im Schließkraftbereich von 350 bis 1.600 kN überarbeitet. Soeben hat der Münchener Kunststoffmaschinenhersteller auf der Fakuma in Friedrichshafen die Features der neuen Maschinengeneration vorgestellt. […]
Krauss Maffei hat seine Spritzgießmaschinenreihe CX im Schließkraftbereich von 350 bis 1.600 kN überarbeitet. Soeben hat der Münchener Kunststoffmaschinenhersteller auf der Fakuma in Friedrichshafen die Features der neuen Maschinengeneration vorgestellt.
Von der Hydraulik über die Steuerungssoftware bis hin zur Automation wurden nahezu alle Komponenten der CX-Maschinen im kleinen Schließkraftbereich einer Prüfung unterzogen und zahlreiche Verbesserungen definiert.
„10 % weniger Energie, 15 % schneller, 30 % leiser, 20 % reduziertes Ölvolumen, 25 % effizienter dank Automation und schnellerer Rüstzeiten ergeben einen 100-%igen Mehrwert für den Kunden“, so Dr. Hans Ulrich Golz, President des Segments Spritzgießtechnik. Als weitere Highlights speziell für Kleinmaschinen nannte Krauss Maffei den neuen Angusspicker, die Auswerferkupplung und das Antriebskonzept BluePower Vario Drive. Wie alle Maschinen von KraussMaffei ist auch die neue CX mit der adaptiven Prozessführung (APC) ausgestattet, die Schwankungen im Spritzgießprozess sofort kompensieren kann.
Platzvorteil: Zwei-Platten-Bauweise und neuer Angusspicker
Durch ihre Zwei-Platten-Bauweise belege die CX weniger Stellfläche als Drei-Platten-Modelle, unterstreicht Krauss Maffei. Eine freitragende Schließeinheit biete zudem unterhalb genug Raum für Temperiergeräte und Förderbänder. Die äußerst kompakte Fertigungszelle sei zum Beispiel auch optimal für die Anwendung im Reinraum geeignet.
Der neue Servo-Angusspicker der Automationssparte von KraussMaffei zeichnet sich ebenfalls durch seine sehr kompakte und stabile Bauweise aus. Durch den Teleskophub ist der Picker gerade für den Einsatz in niedrigen Hallen geeignet. Er bildet mit der Maschine eine Einheit und stelle so die platzsparendste Lösung auf dem Markt dar. Der abgetrennte Anguss wird innerhalb der Standardmaschineneinhausung abgelegt, benötigt also keine seitliche Erweiterung in Form eines Schutzzauns. So könnten auf gleicher Stellfläche vier Maschinen statt drei installiert werden. Der Servomotor lässt den Angusspicker besonders schnell agieren und spart gegenüber verschleißanfälligen Pneumatikantrieben Wartungszeit und teure Druckluft. Die MC6-Steuerung und die optimierte Parkposition für den Werkzeugwechsel runden die Benutzerfreundlichkeit ab.
Schnelle Werkzeugwechsel
Eine von KraussMaffei neu entwickelte Auswerferkupplung erleichtert den Werkzeugwechsel und kann kleine Achsenversätze zwischen Werkzeug und Auswerfer ausgleichen. Ein optionales Bajonett-Schnellspannsystem ermöglicht besonders kurze Werkzeugrüstzeiten. Ergänzend dazu bietet KraussMaffei manuelle und bei häufigen Rüstvorgängen auch automatische Holmziehvorrichtungen für den Werkzeugwechsel an.
Bereits der CX-Standard bietet mehr Raum für Werkzeuge, so auch die neue CX. Optional kann der Kunde zwischen verschiedenen Plattengrößen und -abständen wählen. Damit kann der Werkzeugeinbauraum noch mal um 40 % vergrößert werden. Zusätzlicher Vorteil: Bei manchen Anwendungen kann die Maschine sogar kleiner dimensioniert werden als vorher. So werden Werkzeuge für Mehrkomponenten-Spritzgießtechnik durch ihre komplexe Bauweise oft zu groß für die Maschine, die hinsichtlich der Schließkraft ausreicht. „Durch die um 13 % verbreiterten Platten können solche Anwendungen zum Beispiel auf einer CX 130 produziert werden, während der Wettbewerb 160-Tonnen-Maschinen benötigt. Der Effizienzvorteil von 20 Prozent liegt auf der Hand: reduzierter Maschinenstundensatz und geringere Betriebskosten“, erklärt Jochen Mitzler, Leiter des strategischen Produkt- und Technologiemanagements.
Neue Zeitrechnung und beste Verbrauchswerte
Die neue CX schließt im Durchschnitt etwa 15 Prozent schneller als das Vorgängermodell. Erreicht wird dies durch ein optimiertes Zusammenspiel von neuer Ventiltechnik und hydraulischen Schaltungskonzepten. Durch die neue Klick-Funktion der Abdeckung zu den wichtigsten Hydraulikkomponenten wurde die Servicefreundlichkeit wesentlich verbessert. Außerdem ist die neue Abdeckung zusätzlich schallisoliert und verringert die Lärmemission um 30 %. Dies schafft nicht nur angenehme Arbeitsbedingungen, sondern auch die Möglichkeit, Spritzgießfertigung und Montagearbeitsplätze eng miteinander zu verzahnen.
Die neue CX reduziert zudem den Verbrauch für Strom, Öl und Masterbatch. Das Antriebskonzept wurde energieoptimiert und benötigt durch ein intelligentes Speichermanagement mit abschaltbarem Akku zehn Prozent weniger Strom als bisher. Die Option BluePower Vario Drive, ein drehzahlvariabler Asynchronmotor, verbessert den Wirkungsgrad und reduziert die Leerlaufleistung. Je länger die Zykluszeiten, desto größer ist die Ersparnis von bis zu 30 % gegenüber der klassischen Hydraulikvariante. Das Ölvolumen wurde um 20 % reduziert.
Ideal auch für kleine Schussgewichte
Mit speziellen Adaptern für die Plastifiziereinheit der CX-Baureihe lässt sich die Maschine leicht auch an kleinere Schussgewichte anpassen. Das Adapterkonzept erlaubt eine Anpassung von bis zu zwei SpritzengrößenMaterial spart auch die bewährte High-Performance-Schnecke. Ihre gute Homogenisierleistung sorgt dafür, dass beispielsweise der Farbmasterbatchanteil um bis zu 30 % gesenkt werden kann.
Lange Zwei-Platten-Tradition
1992 hatte Krauss Maffei mit der C-Serie erstmals eine Zwei-Platten-Standardmaschine als Brot-und-Butter-Produkt für den unteren Schließkraftbereich auf den Markt gebracht. Seither wurden die C-Maschinen laufend erweitert und schrittweise bis zur aktuellen CX-Generation aktualisiert. Auch mit den mittelgroßen GX-Modellen und den großen MX-Maschinen setzen die Münchener bei ihren hydraulischen Spritzgießmaschinen auf das Aufstellfläche sparende Zwei-Platten-Konstruktionsprinzip.