Im Rahmen einer Live-Demonstration in München stellte Krauss Maffei Berstorff kürzlich zahlreichen Kunden sein Konzept zur Herstellung witterungsbeständiger Platten auf der Grundlage von nachwachsenden Rohstoffen vor. Auf der Technikumsanlage – […]

Hochwertiges Endprodukt aus Resysta-Compound – hergestellt auf einer Plattenextrusionsanlage. (Foto: Krauss Maffei Berstorff)
Im Rahmen einer Live-Demonstration in München stellte Krauss Maffei Berstorff kürzlich zahlreichen Kunden sein Konzept zur Herstellung witterungsbeständiger Platten auf der Grundlage von nachwachsenden Rohstoffen vor. Auf der Technikumsanlage – ausgestattet mit einem Doppelschneckenextruder der 32D-Baureihe – konnten diese die Produktion von so genannten Resysta-Platten verfolgen, die aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften sowie ihres täuschend echten Edelholz-Designs besonders für Außenanwendungen eingesetzt werden, beispielsweise im Fassadenbereich.
„Das Interesse unserer Kunden an diesem innovativen Produkt war unerwartet groß”, betont Andreas Kessler, Gesamtvertriebsleiter bei Krauss Maffei Berstorff am Standort München. “Wir haben mehr als 60 internationale Besucher begrüßt, die uns ein äußerst positives Feedback sowohl zur Produktionsanlage wie auch zum Endprodukt zurückgespielt haben“, erklärt Kessler. Die Plattenproduktionslinie – mit dem Doppelschneckenextruder KMD 90-32/WPC und einem vertikalen Drei-Walzenglättwerk als Kernkomponenten – produzierte bei einer garantierten Ausstoßleistung von 300 kg/h Resysta-Platten mit einer Stärke von 4 mm und einer Breite von 1.000 mm. Daneben konnten sich die Kunden anhand einer speziell zum Thema ausgearbeiteten Vortragsreihe näher über die Materialzusammensetzung, die Produktionsanforderungen wie auch über das Endprodukt informieren. Kessler sieht eine vielversprechende Zukunft: „Da wir im Zusammenhang mit weltweit steigenden Forderungen nach nachhaltiger Produktion auch in der Plattenextrusion einen zunehmenden Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen verzeichnen, werden wir mit diesem Produkt langfristig ein neues Marktsegment bedienen können.”
Hoher Verschleißschutz für extreme Anforderungen
Die Verarbeitung von naturfaserverstärkten Kunststoffen verlangt eine spezielle Maschinentechnik, erfordert ein hohes Maß an verfahrenstechnischem Know-how wie auch einen aktiven Verschleißschutz der Verfahrenseinheit. „Die von unserem Kooperationspartner Resysta zur Verfügung gestellte Materialmischung ist ein speziell entwickeltes, faserverstärktes Hybridmaterial aus gemahlenen und aufbereiteten Reishülsen, ergänzt mit einem PVC-Trägermaterial”, erklärt Peter Oswald, Leiter Produktmanagement bei Krauss Maffei Berstorff. „Wir haben unser Maschinenkonzept konsequent an diesen Anforderungen ausgerichtet: So sorgt eine spezifische Dosiereinrichtung für eine konstante Materialzufuhr. Die angepasste und spezielle Entgasungszone unserer 32D-Doppelschneckenextruder stellt sicher, dass die Restfeuchte entsprechend entweichen kann, so dass während des Produktionsprozesses der Feuchtigkeitsgehalt konstant unter 0,6 Prozent liegt”, führt Oswald weiter aus. Ein hohes installiertes Schneckendrehmoment gepaart mit einer internen Schneckentemperierung sowie einer speziell für Resysta-Compound modifizierten Schneckengeometrie garantiert eine homogene Schmelze und sorgt somit für ein qualitativ hochwertiges Endprodukt. „Ein weiteres Muss für Anlagen zur Resysta-Verarbeitung liegt im aktiven Verschleißschutz”, erläutert Oswald. „Schnecken müssen über den üblichen Verschleißschutz hinaus hoch verschleißfest gepanzert werden und auch die Zylinder müssen dementsprechend hochwertig ausgekleidet sein. Diese Kombination sorgt für den optimalen Schutz der Verfahrenseinheit gegen Korrosions- und Adhäsionsverschleiß bei Verarbeitung des Resysta-Compounds.”
Vielfältige Einsatzgebiete
Krauss Maffei Berstorff kooperiert seit kurzem mit Resysta International GmbH, einem Unternehmen mit Sitz in Taufkirchen bei München, das sein patentiertes Compound Resysta ARF (Active Resysta Filler) weltweit vertreibt. Das Material, gewonnen aus Reishülsen – ein weltweit bisher kaum verwendeter Rohstoff aus der Landwirtschaft – ist sehr widerstandsfähig und verfügt über eine gute Ökobilanz.
Das Resysta-Material gewährleistet dauerhaft eine gleichbleibend hohe Materialqualität und verfügt über hervorragende mechanische- und witterungsbeständige Eigenschaften. Das Endprodukt ist UV-beständig, verrottet nicht, bildet keine Risse und keine Splitter; es ist farbecht und recyclebar. Dabei ist es sehr pflegeleicht und sowohl optisch wie auch haptisch kaum vom echten Holz zu unterscheiden. Daher wird es besonders dort eingesetzt, wo Witterungsbeständigkeit und Holzoptik gleichzeitig gefragt ist, wie beispielsweise für Outdoor-Möbel, Bodenbeläge im Nass- oder Außenbereich, Schiffsdecks oder Hausfassaden.