28.09.2017
Kistler

Komplexität beim Spritzgießen beherrschen

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Lesedauer: 5 Minuten.

Auf der Fakuma demonstriert die Kistler Gruppe, Winterthur (Schweiz), die neuen Funktionalitäten von ComoNeo: Das Prozessüberwachungs- und -regelungssystem beherrscht dank Software-Update nun auch die Optimierung von Mehrkomponenten- und RTM-Verfahren. Zunächst […]

Auf der Fakuma demonstriert die Kistler Gruppe, Winterthur (Schweiz), die neuen Funktionalitäten von ComoNeo: Das Prozessüberwachungs- und -regelungssystem beherrscht dank Software-Update nun auch die Optimierung von Mehrkomponenten- und RTM-Verfahren.

Ein entscheidender Faktor für das Optimieren und Überwachen des Prozesses sowie der Produktion ist der Druckverlauf, welchen das Prozessüberwachungs-Systems veranschaulicht und auszuwerten hilft. (Foto: Kistler)

Ein entscheidender Faktor für das Optimieren und Überwachen des Prozesses sowie der Produktion ist der Druckverlauf, welchen das Prozessüberwachungs-Systems veranschaulicht und auszuwerten hilft. (Foto: Kistler)

Zunächst ein Blick zurück: An Ort und Stelle, auf der Fakuma 2015, hatte Kistler vor zwei Jahren die erste Version seines Prozessmonitoring-Systems ComoNeo vorgestellt. Spritzgießverarbeiter verfügen seither über eine komfortable Lösung, um ihre Prozesse zu überwachen und zu optimieren. Auf Basis der Messung des Werkzeuginnendrucks lassen sich die Effizienz der Prozessoptimierung nachhaltig verbessern und gleichzeitig der Ausschuss deutlich reduzieren.

Mit intelligenten Tools wie der Online-Qualitätsprognose und den integrierten Assistenten ist das System heute in der Lage, Anwendern mit ganz unterschiedlichem Know-how verlässliche Unterstützung bei der Qualitätssicherung zu bieten. Verarbeiter sehen sich zunehmend neuen, komplexen Aufgaben gegenübergestellt. Steigende Anforderungen und Funktionsintegration bei der Bauteilgestaltung resultieren in Mehrkomponentenanlagen mit komplexer Verfahrenstechnik. Im Bereich des konstruktiven Leichtbaus – vor allem im Automobilbau und in der Luftfahrttechnik – findet das RTM-Verfahren zur industriellen Verarbeitung von Langfaser-Composites verstärkt Anwendung. Für solche Verfahren zeigt Kistler auf der Fakuma neue Funktionen im ComoNeo.

Prozessüberwachung für 2K- und RTM-Verfahren

Online-Qualitätsprognose: High-end-Prozessüberwachung – ComoNeo prognostiziert direkt die Bauteileigenschaften und bewertet die Qualität auf Basis von Messwerten aus dem Prozessverlauf. (Foto: Kistler)

Online-Qualitätsprognose: High-end-Prozessüberwachung – ComoNeo prognostiziert direkt die Bauteileigenschaften und bewertet die Qualität auf Basis von Messwerten aus dem Prozessverlauf. (Foto: Kistler)

Viele Kunststoffbauteile werden, gerade im Automobilbau, aus zwei oder mehr Komponenten kombiniert – damit entsteht die Notwendigkeit, die Werkzeug- und Verfahrenstechnik zu optimieren und zu überwachen. Die Herausforderung bei der Auswertung der charakteristischen Werkzeuginnendruck-Kurven besteht darin, dass je nach Bauteil zwei oder mehr Prozesse getrennt erfasst und bewertet werden müssen. Die erweiterte Funktionsfähigkeit von ComoNeo in der neuen Version 2.1 ermöglicht die Überwachung von bis zu vier Komponenten in unterschiedlichen Werkzeugtechnologien.

Die Sensoren und Systeme von Kistler tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung und Prozessoptimierung bei. (Foto: Kistler)

Die Sensoren und Systeme von Kistler tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung und Prozessoptimierung bei. (Foto: Kistler)

Eine andere Herausforderung stellt sich beim RTM-Verfahren: Der Aushärteprozess der verwendeten Harze kann je nach Material, Druck und Temperatur sehr schnell vonstattengehen oder sich über Stunden hinziehen. Die Kistler Gruppe bietet hierfür spezielle RTM-Sensoren, die in Verbindung mit den erweiterten Funktionalitäten von ComoNeo die Basis für Qualitätssicherung und Prozessoptimierung schaffen. Dr. Robert Vaculik, Leiter des Geschäftsfelds Plastics bei Kistler, erläutert: „Mit dem Software-Update für ComoNeo 2.1 sind wir in der Lage, unseren Kunden ein bewährtes System für eine viel größere Bandbreite von Anwendungen zu bieten. Damit lässt sich die gestiegene Komplexität bei der Kunststoffverarbeitung effizient beherrschen, was zu höherer Qualität und sinkenden Produktionskosten führt.“

ComoDataCenter: Startklar für Industrie 4.0

 ComoDataCenter dient der Datenverwaltung und -analyse von Spritzgießvorgängen und ermöglicht die Vernetzung aller ComoNeo und CoMo Injection. (Foto: Kistler)

ComoDataCenter dient der Datenverwaltung und -analyse von Spritzgießvorgängen und ermöglicht die Vernetzung aller ComoNeo und CoMo Injection. (Foto: Kistler)

Die intelligenten Funktionen von ComoNeo schaffen nicht zuletzt die Voraussetzung für eine Digitalisierung des Spritzgießprozesses: Die von den im Werkzeug integrierten Sensoren erfassten Kennwerte ermöglichen Transparenz, Reproduzierbarkeit und eine ganzheitliche Prozessanalyse: Alle gesammelten Daten werden zentral im ComoDataCenter gespeichert und stehen so für weitere Analysen zur Verfügung. Zudem speichert das System zentral Werkzeugkonfigurationen und überträgt sie auf andere Anlagen: Mit ComoDataCenter lassen sich Prozessdaten also nicht nur visualisieren und umfassend analysieren, sondern auch mit übergeordneten Systemen – wie etwa einem Manufacturing Execution System (MES) – vernetzen. Hierzu sind diese mit modernen Kommunikations-Schnittstellen wie OPC-UA Ausgestattet.

Um ihre Marktposition als ganzheitlicher Lösungsanbieter sowie die Kompetenz im Bereich Industrie 4.0 weiter auszubauen, hat die Kistler Gruppe im Sommer 2017 die Aachener IOS GmbH (Halle A1, Stand A1-1505), einen erfolgreichen Anbieter von MES-Systemen, übernommen. Kistler rückt damit dem Ziel, der Kunststoffbranche eine durchgängige Systemlösung (vom Sensor bis zum ERP) zur Qualitätsüberwachung und Prozessoptimierung aus einer Hand zu bieten, immer näher – für maximale Wirtschaftlichkeit und Transparenz der Fertigung im Zeitalter von Industrie 4.0.

www.kistler.com

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