Der medizinische Fortschritt hat den Bedarf an Blutprodukten erhöht: Organtransplantationen, große chirurgische Eingriffe und die Krebstherapie haben die Anzahl an Blut- und Blutkomponententransfusionen in den letzten zehn Jahren um 50 […]
Der medizinische Fortschritt hat den Bedarf an Blutprodukten erhöht: Organtransplantationen, große chirurgische Eingriffe und die Krebstherapie haben die Anzahl an Blut- und Blutkomponententransfusionen in den letzten zehn Jahren um 50 bis 100 % ansteigen lassen. Nach Angaben des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes verbrauchen deutsche Kliniken heute täglich rund 15.000 Blutkonserven.
Bei der hohen Nachfrage und begrenzten Lagerfähigkeit ist es wichtig, dass kein Tropfen verlorengeht. Das gängige Behältnis der Blutkonserven – der Blutbeutel – besteht aus PVC. PVC ist hitzeresistent beim Sterilisieren, kälteelastisch beim Einfrieren, transparent, es lässt sich zuverlässig verschweißen und ermöglicht so eine sichere Lagerung des Blutes.
Bei der Herstellung der Blutbeutel sind höchste Qualitätsstandards unverzichtbar. Das betrifft nicht nur das Folienmaterial, sondern auch sämtliche Anschlüsse und Verbindungsstücke. Die einzig in Frage kommende Technologie für die Verarbeitung von PVC ist das Hochfrequenzschweißen.
Hier kann die Kiefel GmbH, Freilassing, mit jahrzehntelanger Erfahrung punkten; und diese fließt in die Blutbeutelproduktionsanlagen der KIR Highliner Serie des Unternehmens ein. Sie erzeugen Blutbeutel mit einem Volumen zwischen 150 bis 600 ml und einer Produktionskapazität von bis zu 2.200 Beuteln pro Stunde. In den Maschinen entsteht der komplette Blutbeutel, mit zwei bis fünf Anschlüssen und Verbindungsstücken.
Hochfrequentes Herz
Herz der Anlage ist ein Hochfrequenz-Generator. Dieser erlaubt das Verschweißen von qualitativ hochwertigen medizinischen Beuteln aus PVC – genau das Produkt der Wahl für Blutkonserven.
Das modulare Konzept der Generatoren ermöglicht Leistungen zwischen 8 und 32 Kilowatt. Das Hochfrequenzschweißen nutzt die Dipoleigenschaften des PVCs – also die zwei entgegengesetzten elektrischen Pole des Werkstoffes.
Die zu verschweißenden PVC-Folien werden mit Hilfe des Generators einem hochfrequenten elektromagnetischen Wechselfeld ausgesetzt, das die Dipole anregt und zu Molekularschwingungen führt. Die Wärme entsteht direkt im Material und nur in den Bereichen, die verbunden werden sollen. Druck auf die, bis nahe der Schmelztemperatur erwärmten, Bereiche fügt diese zusammen – und verschweißen sie präzise.
Null-Fehler-Produkt
Fehler in der Schweißnaht oder bei den Anschlüssen dürfen nicht passieren, denn dafür ist das Blut eines jeden Spenders zu kostbar. Die Features der KIR Highliner sorgen daher für hohe Qualitätsstandards.
Folienreinigung und Bahnkantensteuerung, Schweißnahtdickenmessung, Prozesskontrolle, automatische Zuführeinrichtungen, Ausreiß- und Stapelstationen, Laserkennzeichnung – all diese Optionen garantierten Schnelligkeit, Reproduzierbarkeit, Genauigkeit und die komplette Prozesskontrolle.
Die KIR Highliner arbeiten mit bis zu zwei von Servomotoren angetriebenen Schweißstationen. Sie sorgen für hohe Präzision und die ständige Überwachung der Schweißparameter. Weicht ein Parameter von seiner Sollgröße ab, markiert die Maschine diese Beutel als Ausschuss.