Premiere feiert auf der diesjährigen Kunststoffmesse nicht nur das neue Corporate Design „Inspire beyond measurement“, sondern auch so manche Lösung für einen effizienteren Extrusionsprozesse – ob für Rohr, Schlauch, Kabel, Folie oder Profile.
Eine Neuheit ist das Messsystem Warp CP mit acht radarbasierten Wanddickensensoren zur Erfassung verschiedener Strukturen eines Wellrohres. Dabei können Außen- und Innendurchmesser sowie die Wanddicken von Bell, Crest, Liner und Valley aufgelöst werden. Das System ist für große Wellrohre mit Durchmessern ab 300 mm verfügbar. Die acht Sensoren tasten das Wellrohr kontinuierlich ab und ordnen die Messdaten den verschiedenen Strukturen am und im Rohr zu. Über Warp-CP-Algorithmen geschieht dies automatisch.
Mit dem neuen Messgerät Warp CP mit acht radarbasierten Wanddickensensoren lassen sich auch die verschiedenen Strukturen eines Wellrohres vermessen. (Foto: Inoex)
Ebanfalls aus der Warp-Familie zeigt Inoex das Warp 100, ein Inline-Rohrmesssystem zur Wanddicken- und Durchmessermessung an bis zu 38 Messpunkten und 19 Achsen. Mehr als 1.100 Messungen pro Sekunde garantieren eine lückenlose Messung. Das Gerät ist in drei Baugrößen erhältlich und kann zur Messung im Durchmesserbereich von 60 bis 630 mm eingesetzt werden. Durch die speziell entwickelte Optik kann die Ausrichtung der Radarwelle auf die Rohrmitte fokussiert werden. Die Sensoren sind so angeordnet, dass die Messflecken überlappen und somit eine engmaschige Abdeckung in Extrusionsrichtung gewährleistet wird. Die maximale Liniengeschwindigkeit für die 100 % Abdeckung beträgt bis 11,8 m/min. Messgrößen wie Wanddicke, Durchmesser, Ovalität, Exzentrizität sowie Prozessbedingungen (z. B. Sagging) werden präzise erfasst, dokumentiert und zur automatischen Prozessregelung weiterverwendet.
Auch mobil messen
Für die punktuelle Wanddickenmessung eignet sich das mobile, radarbasierte Warp portable. Es ist speziell für die Mittel- und Großrohrextrusion sowie für Platten konzipiert. Wanddicken von 2 bis 110 mm (materialabhängig) können vermessen werden. Ob als schnelle Zentrierhilfe im Anfahrprozess, zur Endkontrolle der Fertigung oder als Lagerkontrollgerät, die Einsatzmöglichkeiten sind sehr flexibel. Es können nicht nur Wanddicken an Rohrenden vermessen werden, sondern auch der Verlauf im Inneren eines Rohrabschnitts oder einer Platte. Die Messung erfolgt per Knopfdruck und die letzten 100 Messwerte inklusive des Messwinkels am Rohr sowie der Zeitstempel werden gespeichert.
Alternativ mit Röntgentechnologie
Dank einer präzisen Ortsauflösung und Wiederholgenauigkeit im µm-Bereich erzielt das System i-XRay zuverlässig exakte Messdaten. (Foto: Inoex)
Die Messung von Wanddickenverteilung, Innen- und Außendurchmesser, Ovalität und Exzentrizität für ein- und mehrschichtige Rohre und Schläuche geht auch mit i-XRay. Dank einer präzisen Ortsauflösung und Wiederholgenauigkeit im µm-Bereich erzielt das System zuverlässig exakte Messdaten, so das Unternehmen – auch bei hohen Geschwindigkeiten. Standardsysteme sind für Rohrdimensionen von 1 bis 63 mm verfügbar. Die i-XRay-Serie ist bedienerfreundlich und der Anlagenführer muss lediglich das Rohr-, Schlauch- oder Kabelrezept auswählen, um die Messung zu starten. Weiterhin geht von den Röntgengeräten keinerlei Gefährdung für den Bediener aus. Die Strahlenleistung liegt weit unter den erlaubten gesetzlichen Grenzwerten und weitere Sicherheitsaspekte sorgen für einen unbedenklichen Einsatz.
Korrekt einwiegen
Trichterwaagen der Saveomat-Serie überzeugen durch präzise Dosierung, einfache Reinigung und flexible Einsatzbarkeit. (Foto: Inoex)
Häufig bildet die gravimetrische Verwiegung die Grundlage der Automatisierung von Extrusionsanlagen. Schließlich ermöglichen die kontinuierliche und präzise gravimetrische Verwiegung und Füllstandsüberwachung fester und flüssiger Materialien dank exakter Massedurchsatz- und Metergewichtsregelung Materialeinsparungen. Inoex bietet mit der Baureihe Saveomat Trichterwaagen an, die für unterschiedliche Materialen geeignet sind und neben Präzision auch Flexibilität durch einfache Reinigung und schnelle Produktwechsel erlauben. Die Steuerung erfolgt mittels einer intuitiv bedienbaren Oberfläche. Im Einzelnen stehen auf dem Messestand die Monotrichterwaage Saveomat G für Granulate, Saveomat T für Pulver mit einem maximalen Kreideanteil von 20 %, Saveomat HF für Kreideanteile bis 100 % sowie Saveomat Liquid für die rezeptgenaue Dosierung von festen und flüssigen Komponenten (Verwendung von Silan und Peroxid).
Daten sammeln
Als zentralen Datenspeicher für die Sammlung aller Prozess- und Qualitätsdaten der Inoex-Systeme in der Extrusionslinie bietet sich i-DM 4.0 an. Mit diesem können Optimierungspotenziale identifiziert und produktspezifische Kennzahlen analysiert und bewertet werden. Die Software wird als virtuelle Maschine im Netzwerk des Kunden installiert, sodass keine zusätzliche Hardware nötig ist. OPC-UA als standardisierte Prozessdatenschnittstelle überträgt die Daten. Über das i-DM Gateway ist die Integration fast aller Arten von Schnittstellen möglich. Es ermöglicht durch Nutzung der Software Grafana Graphen, Visualisierungen und Datenauswertungen, Datenexport als .csv oder .xls, Live-Daten auf dem Datenbank-Server, die Nutzung als Hallenmonitor sowie vorgefertigte und frei konfigurierbare Dashboards und Berichte für jedes angeschlossene System. Standortweite Statistiken wie die Gesamtanlageneffektivität und Prozessfähigkeit der Linie und eine Benachrichtigungsfunktion sind ebenfalls möglich.
