Der Maschinenbauer bietet jetzt Produktentwicklung, Prozess-Know-how und modulare Produktionssysteme zur Herstellung von Verpackungen aus trockenen Naturfasern (Dry Fiber) aus einer Hand. Premiere ist auf der Fachpack Ende September in Nürnberg.
Die Illig packaging solutions GmbH, Heilbronn, erweitert ihr Portfolio an Thermoform- und Verpackungssystemen um ein neues Produktsegment und stellt zur Messe erstmals ein modulares Produktionssystem zur Herstellung von Dry-Fiber-Verpackungen vor. Die Technik, die ab dem vierten Quartal 2024 zur Verfügung stehen soll, bietet laut Hersteller gegenüber anderen Naturfaser-Verfahren einen höheren Ausstoß. Sie ist skalierbar von 20 bis 120 Mio. Verpackungen pro Jahr.
Illig setzt dabei auf das Ausgangsmaterial Dry Fiber. Bei diesem Halbzeug handelt es sich um ein Vliesmaterial aus Naturfasern, das im Gegensatz zu nassgeformten Faservliesen (Wet Fiber) mit geringerem Energiebedarf und ohne den Einsatz von Wasser hergestellt und verarbeitet werden kann.
Jürgen Lochner, CSO/CTO von Illig erklärt: „Dry Fiber ist eine Game-Changer-Technologie in der Verpackungsindustrie. Das Fasermaterial ist flexibel in der Produktion von nachhaltigen FMCG-Verpackungen einsetzbar. Neben der Herstellung von Lebensmittel-Verpackungen mit entsprechenden Barriereeigenschaften können Verpackungslösungen aus Dry Fiber auch in Non-Food-Anwendungen vielfältig eingesetzt werden. Das Ausgangsmaterial auf Basis von Naturfasern ist dabei kosteneffizient und zudem nachhaltig in der Produktion und im Recycling. Mit der Entscheidung für Dry Fiber geben wir die Antwort auf aktuelle und zukünftige Anforderungen an nachhaltige Verpackungssysteme seitens Verbraucher, Märkte sowie auf landesspezifische Regulierungen.“
Neue Maschinen-Technologie
Die neue Illig Dry Fiber Molding Machine (DFM) basiert auf einem modularen Baukasten, wie Anwender es bereits von anderen Illig-Systemen kennen. Das System wurde für die Produktion von Faserverpackungen (u. a. Schalen, Deckel, Becher) mit Barriere-Eigenschaften entwickelt. Die Barriere kann über unterschiedliche Verfahren im Herstellprozess eingebracht werden: So ist beispielsweise eine Inline-Laminierung bzw. eine vorgelagerte Coatierung möglich, um die notwendigen, von der Anwendung abhängigen Barriere-Eigenschaften herzustellen. Möglich ist auch ein Einsatz im Bereich Non-Food, wo Dry Fiber gegenüber Vollkarton-Lösungen vielfältigere Gestaltungsmöglichkeiten für die Verpackungsformen ermöglicht.
Die Besonderheit am Maschinenkonzept von Illig ist das hohe Streckverhältnis im Vergleich zu bereits am Markt befindlichen Lösungen. Mit dem neu entwickelten Dry Fiber-Verfahren können vielfältigere und vor allem tiefere Formen hergestellt werden. Für einen reibungslosen Verarbeitungsprozess arbeitet Illig von Beginn an eng mit Herstellern von Maschinen zur Produktion von Vliesmaterialien auf Basis des Airlaid-Verfahrens zusammen. Entwickelt wurde das Verfahren außerdem in enger Zusammenarbeit mit Fachinstituten und Experten im Bereich Faserstoffe.
Hohe Energieeffizienz
Neben den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Herstellung von Packmitteln liegt der Fokus der Neuentwicklung auf einer hohen Energieeffizienz und einem niedrigen CO2-Fußabdruck bei der Herstellung. So werden Dry-Fiber-Verpackungen ohne den Einsatz von Brauchwasser und der dafür erforderlichen Infrastruktur produziert.
Frédéric Engel, Produktmanager Dry Fiber berichtet: „Aus zahlreichen Kundengesprächen konnten wir den marktseitigen Bedarf an einer Technologie zur Herstellung von Faserverpackungen mit hoher Ausstoßleistung ableiten. Die Anforderungen an eine hohe Vielfalt an Formvarianten sowie spezifische Eigenschaften für Food- und Non-Food Anwendungen standen von Beginn an im Zentrum unserer Entwicklung. Mit den neuen Illig Dry Fiber Systems bieten wir nun eine Alternative zu vorhandenen Lösungen, die spürbare Vorteile hinsichtlich Produktionskosten, Ausstoßleistung und Streckverhältnis aufweist.“
Präsentation auf der Fachpack 2024
Auf der vom 24. bis 26. September in Nürnberg stattfindenden Messe Fachpack präsentiert Illig erstmals Verpackungen aus Dry Fiber in verschiedenen Formvarianten. In persönlichen Gesprächen können Besucher mehr zum modularen Maschinenkonzept der Dry Fiber Systems erfahren. In stündlichen Produktionsläufen wird auf dem Illig-Messestand (Halle 1, Stand 258) außerdem die Laminierung von Faserverpackungen auf der Laminier- und Labelingeinheit XLU gezeigt. Darüber hinaus präsentiert der Maschinenbauer sein gesamtes Leistungs- und Maschinenportfolio im Bereich Packaging, vom Blister-Packsystem für Vollkarton-Anwendungen bis hin zu hoch performanten Thermoform-Systemen.