03.05.2024
IKV

Schwerpunkt Digitalisierung

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Lesedauer: 4 Minuten.

Das kürzlich eröffnete Plastics Innovation Center 4.0 ist ein hochmodernes Forschungszentrum, ausgestattet mit einer vollständig digitalisierten Infrastruktur. Diese ermöglicht eine umfassende und praxisnahe Forschung zu den Herausforderungen der Digitalisierung in der Kunststoffproduktion.

Die Errichtung des Plastics Innovation Center 4.0 (PIC 4.0) am Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen wurde mit einem finanziellen Gesamtvolumen von 19,5 Mio. EUR durch das Land Nordrhein-Westfalen sowie durch Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

Das PIC 4.0 dient als wichtiger Anlaufpunkt mittelständischer Unternehmen der Kunststoffindustrie, um Unterstützung bei technischen und organisatorischen Fragestellungen im Zusammenhang mit digitalisierten Prozessen zu erhalten. Zugleich werden hier innovative Technologien und Ansätze der Digitalisierung erprobt, um abstrakte Konzepte für die industrielle Anwendung greifbar und ihren Nutzen transparent zu machen.

Mauritius Schmitz, wissenschaftlicher Direktor für Digitalisierung am IKV, präsentierte anlässlich der kürzlichen Eröffnung des PIC 4.0 dessen Zielsetzungen. Er hob die Bedeutung digitaler Methoden hervor, um die Komplexität der Herausforderungen in der Kunststoffproduktion zu bewältigen. Das PIC 4.0 sei eng mit dem Exzellenzcluster Internet of Production an der RWTH Aachen verbunden und fungiere als einer der Knotenpunkte für wegweisende Forschung im Bereich des Digital Engineerings auf dem Campus Melaten.

Das PIC 4.0 am IKV soll dazu beitragen, die Kunststoffindustrie durch Digitalisierung zu stärken und zukunftsfähig zu machen. (Foto: IKV)

Das PIC 4.0 am IKV soll dazu beitragen, die Kunststoffindustrie durch Digitalisierung zu stärken und zukunftsfähig zu machen. (Foto: IKV)

Die Eröffnung des PIC 4.0 wurde von Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft begleitet, darunter NRW-Ministerin Mona Neubaur, die in einer Videobotschaft das Zentrum lobte und seine strategische Bedeutung für die Transformation zu einer Kunststoff-Kreislaufwirtschaft hervorhob, die auch eine digitalisierte Wirtschaft sein muss. Auch der Rektor der RWTH Aachen, Professor Ulrich Rüdiger, stellte die zentrale Bedeutung des PIC 4.0 für die gesamte RWTH Aachen und das Exzellenzcluster Internet of Production dar. Er begrüßte die Eröffnung und betonte die Forschungsleidenschaft der Universität sowie des IKV. Er äußerte sein festes Vertrauen, dass im PIC 4.0 wegweisende Technologien erforscht werden, die erfolgreich in die industrielle Praxis überführt werden können. Zudem würdigte er die Entstehung des Zentrums, das trotz herausfordernder Umstände während der Bauphase als mutiges Projekt realisiert wurde. Während in der Bauphase seit 2020 Lieferketten unterbrochen und Baustoffe extremen Preissteigerungen unterworfen waren, schwebte über allem eine für die geplante Finanzierung zwingend einzuhaltende Terminschiene. Angesichts dessen freue er sich umso mehr über die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem IKV und der RWTH Aachen, bei der an entscheidenden Stellen sehr gute und einvernehmliche Entscheidungen getroffen wurden, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben.

Bernd Reifenhäuser, CEO der Reifenhäuser Group und stellvertretender Vorsitzender der IKV Fördervereinigung, hob die unternehmerischen Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung hervor. Er betonte die entscheidende Rolle des PIC 4.0 als Testlabor für innovative Ideen, bevor sie in die industrielle Praxis überführt werden. Als Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens wisse er aus Erfahrung, dass die Digitalisierung ein umfassendes Umdenken erfordere. „Die Digitalisierung bedeutet nicht nur die Einführung neuer Technologien, sondern auch die Anpassung und Erweiterung von Wissen, Vorgehensweisen und Qualifikationen. Die Möglichkeit, Ideen im Labormaßstab zu testen, bevor sie in großem Umfang in die industrielle Praxis überführt werden, kann Unternehmen viel Zeit und Kosten sparen. Das PIC 4.0 bietet hierfür alle möglichen Anknüpfungspunkte.“

Reifenhäuser wie auch der IKV-Institutsleiter Professor Christian Hopmann zeigten sich abschließend sehr erfreut über den Gründer- und Unternehmergeist der beiden neuesten Ausgründungen des Instituts, OSPHIM und Layer Performance, die bereits erfolgreich Ideen aus der Forschung zur Digitalisierung im PIC 4.0 in marktfähige Produkte und Lösungen umgesetzt haben. So zeigte der Kurzvortrag von Louisa Desel, Co-Founderin des Startups OSPHIM, wie intelligente Prozessoptimierung im Spritzgießen mithilfe datenbasierter Methoden und Expertenwissen funktionieren kann. Auch Layer Performance setzt auf die Möglichkeiten der Digitalisierung und entwickelt Software, die die Erstellung dreidimensionaler Maschinenpfade für die additive Fertigung ermöglicht. Beide Unternehmungen repräsentierten den Mut und den Innovationswillen, den die Kunststoffbranche nun brauche, betonte Bernd Reifenhäuser abschließend, bevor alle Besucher der Eröffnungsfeier eingeladen waren, das PIC 4.0 live zu besichtigen.

www.ikv.rwth-aachen.de

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