Das Z-System zur partiell-zyklischen Temperierung von Spritzguss-Werkzeugen und das D-System zur Sofortanalyse des thermohydraulischen Geschehens der Wasserkreisläufe in den Kavitäten stehen im Mittelpunkt des Auftritts Hotset GmbH, Lüdenscheid, auf der […]
Das Z-System ist eine Systemlösung zur partiell-zyklischen Kavitäten-Temperierung und inzwischen bei zahlreichen Spritzgießern und Werkzeugbauern im Einsatz. Es wird von Engel als steuerungstechnische Option seiner Spritzgießanlagen angeboten. Der Grund für die hohe Akzeptanz des High-Speed-Verfahrens liegt in den enormen Qualitätsverbesserungen, die sich damit bei der Produktion von Spritzgussteilen erzielen lassen.
Auf der Fakuma informiert Hotset auch über die vielen Möglichkeiten der individuellen Anpassung des Z-Systems. So entwickelt das Unternehmen beispielsweise die Regel- und Steuerungstechnik des Systems stetig weiter und optimiert im Rahmen der kundenorientierten Vorbereitung auch die Palette der dazu passenden Serviceleistungen – etwa durch das Angebot werkzeugorientierter und verfahrenstechnischer Simulationen oder durch den Online-Support mit Hilfe intelligenter Datenbrillen.
Dank seiner hohen Präzision und Schnelligkeit lassen sich mit dem Z-System sowohl verfahrensbedingte Bindenähte als auch matte Höfe auf den Oberflächen der Formteile zuverlässig vermeiden. Außerdem ermöglicht es die Realisierung filigraner Mikrostrukturen und sehr dünner Wandstärken, wie sie typisch sind für den Dünnwandspritzguss. „Insbesondere Hersteller von Spritzguss-Bauteilen für die Consumer-Industrie und den Automobilbau können damit die Oberflächenqualität ihrer Produkte erheblich verbessern und sich neue Möglichkeiten der Mikrostrukturierung und Miniaturisierung von Bauteilen erschließen“, so Braatz.
Gegenüber der derzeit noch vielerorts praktizierten variothermen Werkzeugtemperierung besticht das Z-System nicht nur durch eine höhere Präzision, sondern auch durch eine deutlich höhere Energieeffizienz, weshalb es sich als kostengünstiger und ressourcenschonender erweist und als technologischer Vorreiter einer neuen Generation hochflexibler dynamischer Temperiersysteme für die Spritzgießtechnik gilt.
Es wird stets kunden- und projektspezifisch konfiguriert und dem Kunden als einsatzfertige Komplettlösung inklusive der passenden Mess-, Regel- und Sensortechnik sowie farbigem Touchscreen bereitgestellt. Seine Komponenten werden in das Werkzeug integriert – vergleichbar mit einem konventionellen Heißkanalsystem. Synchronisiert mit dem Spritzgießprozess lassen sich die Kavitäten damit punktuell oder ausschnittsweise erwärmen und abkühlen. Da dies mit einer sehr schnellen Heizrate von bis zu 60 K/s erfolgt, lassen sich in sehr kurzen Zyklen sehr schnelle Temperaturwechsel realisieren.
Beim D-System handelt es sich um einen mobilen Datenlogger zur energetischen Sofortanalyse des thermohydraulischen Geschehens der Wasserkreisläufe in Spritzguss-Werkzeugen. Das flexibel einsetzbare Messinstrument ist netzwerkfähig, hat einen 7-Zoll-Color-Touchscreen und ist ausgelegt für den Akku-Betrieb. Es liefert dem Werkzeugbauer sofort alle wichtigen Messdaten, die er zur Bewertung der Energieströme seiner Wasserkreisläufe benötigt, um darauf aufbauend das Temperiersystem des Werkzeugs zu optimieren.
Darüber hinaus ermittelt das D-System die fließende Wassermenge, die Vor- und Rücklauftemperatur ?T sowie den Vor- und Rücklaufdruck ?P – und es berechnet alle relevanten Parameter für die Energie, die ein Verfahren oder System dem Wasserkreislauf entzieht oder zuführt. Alle aufgezeichneten Daten lassen sich speichern, dokumentieren und intervallweise abgleichen – auch mit anderen Auswerteprozessen. W-LAN- und LAN-Schnittstellen unterstützen die Netzwerk-Anbindung sowie den Zugriff auf den Touchscreen zur Datenvisualisierung am PC oder Smartphone. Prozesse lassen sich auch mitloggen und synchronisieren, wobei beispielsweise Grenzwertverletzungen dokumentiert werden können.
Dabei bewährt sich das D-System nicht nur direkt im Werkzeugbau, sondern gehört inzwischen auch zur Notfallausrüstung mobiler Service- und MRO-Teams. Als weitere Anwendungen zeichnen sich sein Einsatz als Qualitätssicherungs-Tool bei der Bemusterung, bei der Werkzeug-Inbetriebnahme und bei der Herstellung von Null- und Vorserien ab. „Wir wissen von Spritzgießern, die für die Medizintechnik fertigen und unser D-System im Rahmen der Produktvalidierung nutzen“, berichtet René Schlöter, der das System als Projektmanager entwickelt hat. Als Instrument der vorbeugenden Instandhaltung lässt es sich zudem verwenden, um versteckte Mängel in Wasserkreisläufen frühzeitig aufzudecken – verursacht etwa durch vorzeitigen Pumpenverschleiß oder eingetragene Schmutzpartikel.