Acht Partner, 21 Spezialisten und 28 Wochen Entwicklungszeit bis zum möglichen Serienstart, so stellte Hennecke, St. Augustin, das Projekt R.A.C.E. auf der K 2016 in Düsseldorf vor. Auf der Messe […]
Acht Partner, 21 Spezialisten und 28 Wochen Entwicklungszeit bis zum möglichen Serienstart, so stellte Hennecke, St. Augustin, das Projekt R.A.C.E. auf der K 2016 in Düsseldorf vor. Auf der Messe zeigte der PUR-Spezialist ein großserientaugliches, komplexes Hohlbauteil für die KTM 1290 Superduke und dessen Entwicklung vom Design, über die Simulation der Prozessschritte, der Automatisierung bis hin zu einer Fertigungszelle mit einer Taktzeit von 125 s. Das Interesse der Messebesucher war so groß, dass sich die Projektpartner entschlossen, die Technologie an insgesamt drei Tagen unter dem Motto „R.A.C.E.-Experience“ in Sankt Valentin, Österreich, im Hause Engel ausführlicher zu präsentieren.
Auf die Einladung der Projektpartner folgten viele interessierte Fachleute aus aller Welt. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand die Cavus-Technologie von KTM Technologies zur Herstellung komplexer Geometrien für Hohlbauteile. Cavus bezeichnet die Prozesskette von der Kernfertigung und Herstellung der Preform mit Carbonfasern in Flechttechnologie über den HP-RTM-Prozess bis zum Auslösen des Kernmaterials. Neben den Cavus-typischen Prozessgegebenheiten wurden auch viele Rohstoffdetails und Maschinentechniken – darunter die Hochdruck-Dosiermaschine Streamline von Hennecke – vorgestellt. Als Highlight zeigten die Gastgeber den Prozess live im Engel-Leichtbau-Technikum.
Anschließend skizzierten die Projektpartner einen Ausblick in die Zukunft dieser Technologie und ihrer Möglichkeiten. Dabei präsentierte KTM neue Versuchsbauteile, die erst im Herbst zur Composite Europe durch den Fahrzeugbauer vorgestellt werden sollen. Die angereisten Designer, OEMs und Tier-One-Zulieferer nahmen diese Ausblicke dankend auf. Die anschließend geführte Diskussion zeigte allen R.A.C.E.-Partnern, dass das Thema unter großem Interesse weiterverfolgt wird.
Auch wenn das Projekt R.A.C.E. im Fokus stand, um die Hintergrundinformationen der Entwicklung vorzustellen, organisierten die Partner unter dem Motto „R.A.C.E.-Experience“ ein Abschlussevent auf der hauseigenen Teststrecke der Magna Steyr Gruppe. Hier konnten alle Beteiligten nach dem theoretischen Teil auch Rennerfahrung in einem eigens organisierten KTM X-Bow spüren.
Mit der Serienversion des KTM X-Bow präsentierte KTM seine Interpretation eines Supersportwagens für das 21. Jahrhundert. Es ist das weltweit erste Serienfahrzeug mit vollständig aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff hergestelltem Monocoque. Reinhard Kofler, ein professioneller Rennfahrer – der auch Test- und Entwicklungsfahrer bei KTM ist – zeigte sein Können und fuhr mit den Teilnehmern unzählige Runden. Hier kam echtes R.A.C.E.-feeling auf, denn Kofler war beim letzten Gast-Start bei der Rennserie „KTM X-Bow Battle“ unschlagbar. Er wurde Doppel-Sieger am Lausitzring und am Pannonia Ring. Wer es etwas ruhiger angehen lassen wollte, konnte auf dem Offroad Trail des Testgeländes die Elektro-Enduro KTM Freeride E-XC testen.
Der R.A.C.E.-Experience-Event hat gezeigt – ob im Technikum oder auf der Rennstrecke – es geht rasant vorwärts. Die Technologie zur Herstellung großserientauglicher, extrem leichter Hohlbauteile ist ein wichtiger Beitrag, um den Leichtbau von Fahrzeugen weiter voranzutreiben.