Kontinuierlich und unterbrechungsfrei lassen sich profilierte Randstreifen mit dem auf der Fakuma vorgestellten Randstreifenzerkleinerer LSZ 150/100 einziehen und zerkleinern. Und das nicht nur ohne Messer, sondern auch ohne Sieb, ohne Einzugsvorrichtung und ohne Nachschleifen.
„Mühlen mit herkömmlicher Einzug-Schneide-Konfiguration scheitern umso häufiger an dieser Aufgabe, je ausgeprägter die Profilierung ist, weil sich die Streifen dann nur schlecht für den Transport fassen lassen“, weiß Geschäftsführer Mark Hellweg von seinen Kunden. Deshalb überarbeitete er das Modell aus seinem Hause speziell für diese Aufgabenstellung komplett. Der neue Zerkleinerer arbeitet nach dem Prinzip „Streifen einziehen und zerkleinern in einem Schritt“. Für eine hohe Wirtschaftlichkeit sorgen zudem der wartungs- und störungsarme Betrieb sowie der geringe Reinigungsaufwand.
Robuste Zahnwalzen sorgen für Zugspannung
Schlüsselelemente für die genannten Eigenschaften sind vier aus gehärtetem Werkzeugstahl bestehenden und aus dem Vollen gearbeiteten Zahnwalzen. Diese sind in dem aus Stahl gefertigten Gehäuse paarweise übereinander angeordnet und ermöglichen eine Arbeitsbreite von 150 mm. Ohne eine separat angetriebene, störanfällige Einzugsvorrichtung zu erfordern, führen sie die Randstreifen während der laufenden Produktion zwangsweise von der Plattenware weg und halten sie zugleich unter Zugspannung, unabhängig von der Geometrie der Streifen. Die stufenlos regelbare Walzendrehzahl ermöglicht dabei Vorschubgeschwindigkeiten zwischen 0,8 und 6 m/min und damit die konsequente Anpassung des Mahlvorgangs an die Produktion.
Dank der Anordnung und Form der Zähne zerkleinern die robusten Walzen die Randstreifen unterbrechungsfrei in ein leicht rieselndes, gleichmäßiges Granulat mit rund 5 bis 10 mm Kantenlänge. Dieses kann nachfolgend direkt der Neuware zudosiert werden. Dadurch entfällt auch der Einsatz eines separaten Siebes, wie es bei anderen Systemen zum Abscheiden von zu grobem oder zu feinem Mahlgut erforderlich ist.
Profilierte Randstreifen sind typisch für die Produktion von Plattenbahnen, die im Anschluss an die Extrusion einen Thermoformprozess durchlaufen, um sie beispielsweise zu Noppenplatten oder Dachbegrünungsmatten weiterzuverarbeiten. An beiden Rändern entstehen dabei Aufwulstungen, die das Einziehen ebenso stören wie Zuführverzögerungen, die beispielsweise beim zwischengeschalteten Thermoformen entstehen. Solche Änderungen gleicht der ca. 600 mm lange, drehbar gelagerte Tastarm des Systems durch Pendelbewegungen aus. Ein integrierter Tastschalter, der das Aggregat ein- und ausschaltet, verhindert ein Abreißen der Randstreifen. Optional sind die Maschinen mit einer integrierten Absauganlage ausgestattet.
Mühlen für jede Kunststoffanwendung
Neben dem Randstreifenzerkleinerer LSZ 150/100 bietet Hellweg Maschinenbau mit der Randbeschnittanlage R 200/20 Servo ein servomotorisch angetriebenes System zur kontinuierlichen Vorzerkleinerung von einem oder zwei Randstreifen aus der Folien- oder Plattenproduktion. Auch als Hacker oder Guillotine bekannt, ist es für 200 mm Arbeitsbreite bei Schnittdicken bis 20 mm ausgelegt. Eine nachfolgende Schneidmühle verarbeitet die damit erzeugten, mehrere Zentimeter großen Abschnitte anforderungsgerecht weiter zu Mahlgut oder Flakes im Millimeterbereich. Das Produktportfolio von Hellweg umfasst Mühlen für jede Kunststoffanwendung – von kleinen Beistellmühlen für das Vermahlen von Angüssen bis zu Hochleistungssystemen für massive Teile, Folien und Platten mit fünf Tonnen Durchsatz pro Stunde und mehr.