Die individuell steuerbare Randbeschnittanlage R 200/20 Servo ermöglicht, das Zerkleinern von Randstreifen aus der Extrusion per Touchscreen anwendungsspezifisch an die Produktionsbedingungen anzupassen.
Als Gemeinschaftsentwicklung von Hellweg Maschinebau, Roetgen, und Breyer Extrusion, Singen, ergänzt die neue Maschine das Angebot der auch als Guillotinen oder Hacker bezeichneten Systeme des Herstellers digital gesteuerter Zerkleinerungsmaschinen für das Kunststoffrecycling.
Für 200 mm Arbeitsbreite bei Schnittdicken bis 20 mm ausgelegt, übernimmt R 200/20 Servo die kontinuierliche Vorzerkleinerung von einem oder zwei Randstreifen aus der Folien- oder Plattenproduktion. Eine nachfolgende Schneidmühle verarbeitet die damit erzeugten, mehrere Zentimeter großen Abschnitte dann anforderungsgerecht weiter zu Mahlgut oder Flakes im Millimeterbereich. Diese können dann direkt wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden.
Die Ausstattung mit einem Servo-Getriebemotor schafft jetzt die Möglichkeit, die Schneid-Zykluszeiten über das zugehörige Touch-Display frei vorzugeben. So lassen sich die Schnittfrequenz der R 200/20 Servo und damit auch die Länge der jeweiligen Randstreifenabschnitte bei konstanter Schnittgeschwindigkeit wählen und dadurch für den Ausstoß der jeweiligen Extrusionsanlage und für den Input der nachfolgenden Mühlen anzupassen. Dabei entlasten viele aber kurze Abschnitte Mühlen mit eher geringer Leistung, während die bei Einsatz leistungsstarker Mühlen möglichen längeren Stücke den Hacker entlasten. In beiden Fällen ermöglicht das elektronisch gesteuerte Randbesäumen eine Reduzierung von Verschleiß und Energieverbrauch. Darüber hinaus ergibt sich bei hoher Hackgeschwindigkeit, wie sie der Servomotor erlaubt, ein weicherer Prozess, weil die permanent vortreibende Folienbahn nur sehr kurzzeitig gegen das stehende Messer läuft. Dies verringert den Gegenstoßeffekt und das damit verbundene Anheben des gesamten Randstreifens.
Zuverlässigkeit im Dauerbetrieb
Die Extrusion verlangt unterbrechungsfreies Arbeiten, und genau darauf ist die R 200/20 Servo genauso wie alle anderen Mühlensysteme von Hellweg ausgelegt. Als Dauerläufer mit geringen Wartungsanforderungen geben sie dem Anwender ein hohes Maß an Sicherheit, dass von ihnen keine Störungen der Produktion ausgehen. Dazu tragen die langlebigen Spezialführungen ebenso bei wie die gehärtete, verschleißarme Messerauflage und Excenterrolle.
Energiesparende Mühlen für viele Anwendungsfälle
Als Hersteller von Mühlen für viele Kunststoffanwendungen erweitert Hellweg sein Portfolio mit den sich ändernden Anforderungen. So reicht dieses – über Anlagen für den Randbeschnitt hinaus – von kleinen Beistellmühlen für das Vermahlen von Angüssen bis zu Hochleistungssystemen für massive Teile, Folien und Platten mit fünf Tonnen Durchsatz pro Stunde und mehr. Die allen Mühlen zugehörige digitale Smart-Control-Steuerung erfasst sowohl Kenngrößen wie Stromverbrauch, Motordrehzahl und Lagertemperaturen als auch den Zustand von Messern, Sieben und Keilriemen. Weil sie das Verhältnis zwischen Motorlast und Durchsatz kontinuierlich anpasst, sorgt sie für einen wirtschaftlichen Betrieb bei zugleich geringem Aufwand für das Bedienpersonal.
Als Beispiel erreicht die Beistellmühle MDSi 340/150 Smart Control als leistungsstärkste Ausführung der Baureihe mit Antriebsleistungen von 1,5 kW bis 4 kW Mahlleistungen von 10 kg/h bis 80 kg/h. Die ebenso kompakten wie durchzugsstarken Zentralmühlen der Serie 300 zerkleinern dickwandige Formteile, Platten, Angussfladen, Rohren und Profilen. Und die erstmals zur Fakuma 2023 vorgestellte, mit einer Zwangszuführung ausgestattete Nassschneidmühle MDSGi 1500/600 bietet ein gutes Verhältnis zwischen Durchsatz und Energieverbrauch im Folienrecycling. Sie erzeugt Flakes mit gleichbleibend optimaler Qualität sowie perfekter Partikelgrößenverteilung und Geometrie für die Weiterverarbeitung.