Die Rotorblätter von Windkraftanlagen sind während ihres Einsatzes enormen Belastungen ausgesetzt. Insbesondere die Blattvorderkanten werden durch auftreffende Regentropfen sowie sonstige Partikel überproportional beansprucht. Mit Kraiburg LEP (Leading Edge Protection) hat […]
Die Rotorblätter von Windkraftanlagen sind während ihres Einsatzes enormen Belastungen ausgesetzt. Insbesondere die Blattvorderkanten werden durch auftreffende Regentropfen sowie sonstige Partikel überproportional beansprucht. Mit Kraiburg LEP (Leading Edge Protection) hat Gummiwerk Kraiburg, Waldkraiburg, eine Lösung entwickelt, die Erosionsschäden vorbeugt. Die mehrlagige Folie kombiniert die Robustheit von ultrahochmolekularem Polyethylen mit der Dämpfungswirkung einer darunterliegenden Elastomerschicht. Damit eignet sich Kraiburg LEP sowohl für den Onshore- als auch für den Offshore-Bereich.
Die durchgeführten Fatigue- und Regenerosionstests belegen die Leistungsstärke des Materials. Der Fatigue-Test wurde in Schwenk- und Schlagrichtung durchgeführt und simulierte einen Zeitraum von 20 Jahren. Nach der Prüfung wies die Verbindung zwischen der Erosionsschutzfolie und dem Rotorblatt keinerlei Beanstandungen auf. Auch der Regenerosionstest ergab nach 2.000 Stunden UV-B Belastung keine nennenswerte Erosion der Folie. In umfangreichen und voneinander unabhängigen Testreihen wurden die Schichten der Folie lediglich partiell und in kleinen Schritten abgetragen.
Die auf Elastomeren basierende Folie lässt sich als Zwei-Schichten-System direkt auf das Rotorblatt auftragen und ist sowohl in einer kontrollierten Fertigungsumgebung als auch im Feld unter Servicebedingungen anwendbar. Hierzu stehen zwei Verbindungsmöglichkeiten zur Verfügung: Die Applikation mit Harz, bei der sich die Elastomerschicht bereits bei Raumtemperatur mit dem Infusionsharz im Aushärtungsprozess verbindet sowie die Applikation mit Klebstoff. Die Verwendung eines entsprechenden Adhäsivs, das gemeinsam mit einem Klebstoffhersteller entwickelt und getestet wurde, ermöglicht zudem auch eine partielle Reparatur von Blattschutzfolien.
Das robuste und UV-beständige Material setzt Schädigungen des Faserverbundaufbaus von Blattvorderkanten deutlich herab und eröffnet die Möglichkeit einer partiellen Reparatur, sogenanntes Splicing, an den betroffenen Stellen.