Qualitätskontrolle hinsichtlich Rezepturbestandteilen und Viskosität ist in der Kunststoffpolymerisation und -aufbereitung entscheidend zur Vermeidung von Ausschuss oder erhöhter Kosten. Eine kompakte Prüfanordnung für den Einsatz am Prozessextruder ist bisher in […]
Qualitätskontrolle hinsichtlich Rezepturbestandteilen und Viskosität ist in der Kunststoffpolymerisation und -aufbereitung entscheidend zur Vermeidung von Ausschuss oder erhöhter Kosten. Eine kompakte Prüfanordnung für den Einsatz am Prozessextruder ist bisher in der Kunststoffindustrie nicht verfügbar.
Die Göttfert Werkstoff-Prüfmaschinen GmbH, Buchen, hat zusammen mit der Inno-spec GmbH und dem Kunststoff-Zentrum SKZ den Rezeptursensor AddiCheck entwickelt. Dieser wird direkt in einem Online-Rheometer eingesetzt und arbeitet somit bei äußerst stabilen Prozessbedingungen. Das System besteht aus einer robusten optischen Reflexionssonde für den Schmelzeeinsatz bis 400 °C und 500 bar sowie einem Spektrometer. Die Sondenspitze wurde darüber hinaus für eine gute Selbstreinigung optimiert und kann dadurch ohne separate Reinigung dauerhaft betrieben werden. Die erste Version von AddiCheck ist zunächst für Polyolefine optimiert und arbeitet im Wellenlängenbereich 950 – 1650 nm im Nahinfrarot (NIR). Eine Erweiterung auf technische Kunststoffe und größere Wellenlängenbereiche ist problemlos möglich.
Mit dem entwickelten System ist die Bestimmung von Einzelkomponenten mit hoher Genauigkeit und Nachweisgrenzen von bis zu 0,01 % möglich, was besonders für Antioxidantien und Lichtschutzmittel mit typischen Zugabemengen zwischen 0,05 und 0,5 Gew.-% relevant ist.
Die simultane Bestimmung von rheologischen Größen und Konzentrationsgehalten durch die Integration von dem Addicheck-System in das Online-Rheometer hebt die Qualitätsüberwachung im Prozess auf ein neues Level.