Direkt an der Spritzgießmaschine sollen Angüsse zerkleinert werden? Dann ist die erstmals gezeigte, neue Kompaktmühle RS 150 von Getecha genau die Richtige. Neben dieser sind auf der Fakuma verschiedene Zerkleinerungslösungen für Spritzgieß-, Extrusions-, Thermoform- und Blasformanwendungen zu sehen.
Das Spektrum an Maschinen und Leistungen für automatisierte Systemlösungen zur effizienten Zerkleinerung von Abfällen, Fehlteilen und Resten aus der Produktion ist bei der Getecha GmbH aus Aschaffenburg weit gefächert. Im Mittelpunkt stehen verschiedene Trichtermühlen, flexible Zu- und Abführtechnik sowie Engineering-Kompetenzen für die Umsetzung.
Highlight auf der Fakuma ist die Vorstellung der neuen Schneidmühle RS 150, die maßgeschneidert für den direkten Einsatz an Spritzgießlinien ist. „Diese kompakte Beistellmühle ist ein kostengünstiger und vielseitiger Allrounder für das produktionsintegrierte Zerkleinern von Angüssen und leichten Fehlteilen. Sie gewährleistet selbst bei der Verarbeitung von TPE und POM eine gute Mahlgutqualität, punktet mit geringem Energieverbrauch und beansprucht dank ihrer Hüllmaße von 674 x 435 x 775 mm nur wenig Platz. Zudem erfordert sie nur einen geringen Wartungsaufwand“, sagt Gesellschafterin und Vertriebsleiterin Eva Rosenberger.
Bei der neuen RS 150 handelt es sich um ein Trichtermodell für die manuelle oder automatisierte Materialzuführung über Handlingsysteme. Sie lässt sich auf Aufgabehöhen von 775 bis 1.280 mm abstimmen, verfügt über einen starken Drei-Messer-Rotor in Horizontalbauweise und ist vorbereitet für den Anschluss an eine kundenseitige Vakuumabsauganlage. Ihre Konstruktion erlaubt die flexible Anpassung an verschiedene Produktionsbedingungen. So lassen sich etwa die Rotorvarianten, Antriebe und Messerqualitäten fallspezifisch auslegen und der Trichter kann auf die Beschickung per Angusspicker oder manuelles Einwerfen ausgelegt werden. Eingriffschutz ist schon ab einer niedrigen Aufgabehöhe von 775 mm gesichert und je nach Kundenwusch gibt es die neue RS 150 mit Nieder- oder Hochgestell. „Eine Füllstandüberwachung verhindert die Überfüllung des Behälters, so dass ein Materialrückstau in die Mahlkammer ausgeschlossen ist. Wahlweise kann ein Warnsignal ausgegeben oder auch ein Saugfördergerät angesteuert werden, so dass der Produktionsprozess stets stabil bleibt“, erläutert Eva Rosenberger. Optional stattet Getecha die neue Beistellmühle mit moderner Sensorik aus, die die Auslastung und den Verbrauch im Kontext einer Gesamtanlage erfasst und eine zielgerichtete Reaktion des Systems erlaubt, um Verbräuche zu senken und Betriebsreserven der Anlage freizusetzen.
Verschleißfest gegen abrasive Materialien
Gezeigt wird auch eine Beistellmühle der Serie GRS 180, deren Domäne ebenfalls das Zerkleinern von Spritzgussangüssen und -fehlteilen ist. Auch sie eignet sich in der Trichterausführung für die manuelle oder automatische Zuführung über das Handlingsystem. Die GRS 180 verfügt optional über Verschleißschutzplatten im Trichter, so dass es sich im Zusammenspiel mit den verschleißgeschützten Hartmetall-Messern ihres Sieben-Messer-Rotors auch für abrasives Material eignet. Dabei senkt ein optionales, wassergekühltes Mahlgehäuse die thermische Belastung des Mahlguts und verhindert dessen Plastifizierung im Mahlraum. Die Nennleistung liegt bei 2,2 kW und reduziert sich durch den Einsatz des Energy Save Systems unter Last auf etwa 1.1 kW. „Zudem bieten wir hierfür eine Schneckenzuführung zur Positionierung unter der SGM sowie einen Schleusentrichter für Produktionen mit erhöhten Anforderungen an die Sauberkeit an“, erläutert Eva Rosenberger.
Ausgelegt für höhere Stundenleistungen
Für Kunststoffverarbeiter und Recycler mit höheren Ansprüchen an die Zerkleinerungstechnik zeigt Getecha auf seinem Fakuma-Stand eine für den freien Mahlgutausfall in einen Sammelbehälter hochgestellte und auf Rollen verfahrbare GRS 300 A. Sie lässt sich als kleine Zentralmühle oder große Beistellmühle zum Zerkleinern von Angüssen und Fehlteilen einsetzen. Der geneigte, von einem 5,5 kW-Motor angetriebene Zehn-Messer-Rotor dieser Trichtermühle erlaubt selbst in teilgefülltem Zustand ein Anfahren des Systems. Bei Rotordrehzahlen von 230 U/min und je nach Kunststoffart und Sieblochung zerkleinern seine verschleißgeschützten Messer (HSS-Qualität) bis zu 80 kg Material pro Stunde. Und wie Eva Rosenberger betont, „punktet diese Mühle zudem mit einfacher Reinigung und werkzeuglosem Siebwechsel“.
Auf eine stündliche Zerkleinerungsleistung von bis zu 160 kg Material ausgelegt ist die RS 2404 A, die ebenfalls gezeigt wird. Diese kompakte und rollengelagerte Zentralmühle verfügt über einen Mühlenkörper und einen Aufgabetrichter in doppelwandiger, schallgedämmter Ausführung, einen frontalen Aufgabetrichter zur Beschickung per Hand oder per Zuführband und einen offenen Drei-Messer-Rotor mit aufgesetzten Messern (Antriebsleistung 5,5 kW). Sie ist auf der Messe mit integrierter Absaugung, schallgedämmtem Fördergebläse sowie Abluftentstaubung und dem Mahlgut-Entstaubungssystem Getecha GE 12 zu sehen.
Als größtes Modell seines Mühlenparks präsentiert das Unternehmen diesmal eine RS 38060 A zum effizienten Zerkleinern blasgeformter Behälter und spritzgegossener Teile. Bei dieser von einem 22 kW-Motor angetriebenen Zentralmühle handelt es sich um eine universell einsetzbare Anlage, die in der Messeversion zur Verarbeitung von bis zu 60 dm³ großen Behältern und Butzen ausgelegt ist. Der Einwurftrichter ist großzügig dimensioniert und ihre Konstruktion wartungsfreundlich: Der Siebwagen läuft auf Rollen und lässt sich vollständig und einfach werkzeuglos ausfahren. „Zu den weiteren Pluspunkten der Mühle gehören der optimal abgestimmte Rotor sowie die Handhydraulik zum bequemen Öffnen des Trichters“, sagt Eva Rosenberger.
Insgesamt stehen bei Getecha Zerkleinerungslösungen für Volumina von 10 bis 5.000 kg/h bereit. Dabei zeichnen sich inzwischen alle Mühlen durch ein bis ins Detail durchdachtes Design aus, das sich kundenspezifisch abstimmen lässt und einen wartungsarmen, energieeffizienten Betrieb ermöglicht. Die hohe Beratungskompetenz des Anlagenbauers schließt die Analyse der individuellen Anwendung und die Integration der Zerkleinerungslösung in die Infrastruktur des Kunden mit ein, was meist zusätzliche Einspar- und Optimierungspotenziale erschließt. Alle Zerkleinerungssysteme lassen sich automatisch ansteuern und in die IT-Infrastruktur des Kunden integrieren.