Bei der Entwicklung von neuen Materialien und Anwendungen für die Automobilindustrie spielt der Faktor Nachhaltigkeit eine gewichtige Rolle, insbesondere wenn es um den Leichtbau geht. In modernen automobilen Innenräumen kommen […]
Bei der Entwicklung von neuen Materialien und Anwendungen für die Automobilindustrie spielt der Faktor Nachhaltigkeit eine gewichtige Rolle, insbesondere wenn es um den Leichtbau geht. In modernen automobilen Innenräumen kommen hochwertige Materialien in immer neuen Ausführungen und Kombinationen zum Einsatz. Für die Herstellung von Dekoroberflächen bieten Folien mit ihren vielfältigen Eigenschaften interessante und zugleich wirtschaftliche Anwendungsmöglichkeiten. Wenn dabei auch noch zur Gewichtseinsparung beigetragen werden kann – umso besser. Genau das ist mit der neuen PGF-Folie von Benecke-Kaliko möglich. Bei dieser neuen Generation polyolefinischer Dekoroberflächenmaterialien handelt es sich um eine angeschäumte Kompaktfolie, mit der Gewichtseinsparungen bei gleichzeitig verbesserter Haptik und Möglichkeit der Darstellung engerer Radien gegeben sind.
Mit den Eigenschaften, die diese neue Foliengeneration mit sich bringt, rückt auch das Thermoformen für die Herstellung von Bauteilen mit hochwertigen Dekoroberflächen wieder stärker in den Fokus und stellt eine interessante Alternative gegenüber den klassischen Hautverfahren, aber auch gegenüber dem Einsatz der TEPEO 2-Folien dar. Im Vergleich zu Slush- und Sprühhäuten liegt der Gewichtsvorteil bei nahezu 40 %, die Narbstabilität und Abbildungsgenauigkeit sorgt für eine qualitativ vergleichbare Oberflächenanmutung. Gegegenüber Standard-TPO-Materialien kann bis zu 25 % Gewicht eingespart werden.
Diese PGF-Folien bestehen im Minimum aus einem zweischichtigen Aufbau, dem Polyolefinschaum und der kompakten Oberfolie. In Bezug auf die Foliendicke werden mit der PGF-Variante die gleichen Werte wie mit den etablierten TEPEO- / TEPEO-2-Kompaktfolien erreicht. Der Polyolefinaufbau der Unterfolie weist bei der PGF-Generation eine geringere Dichte auf. Gleichzeitig konnten die mechanischen Eigenschaften so verbessert werden, dass eine Verarbeitung bei Temperaturen bis zu 170 °C möglich ist.
Für den Thermoformprozess ist es wichtig, dass die PGF-Folie vernetzt ist, um Probleme mit der Faltenbildung des Materials zu vermeiden, so wie sie bei klassischen TPO-Folien im Bereich komplexer Geometrien auftreten kann. Weiterhin ermöglicht das Vernetzen, dass die Schaumstruktur der unteren Folienschicht auch nach dem Thermoformprozess erhalten bleibt. Die Qualitätsmerkmale in Bezug auf Lichtbeständigkeit, thermische Alterung und Verhalten bei Wasseraufnahme entsprechen denen der TEPEO und TEPEO 2 und sind auch im Thermoformprozess dementsprechend zu handhaben.
Für die Verarbeitung der PGF-Folien bietet die Frimo Group, Lotte, die maßgeschneiderte Werkzeug- und Anlagentechnik. Bereits im Entwicklungsstadium können durch eine Thermoform-Simulation Prozessoptimierungen erreicht werden, z.B. im Hinblick auf geringen Folienverbrauch, eine verbesserte Form- und Kaschierbarkeit, Definition der Restwandstärken oder auch Unterstützung bei der Festlegung von Ziehhilfen und weiteren Vorrichtungen. Damit wird ein höherer Reifegrad für die Prototypen- und Serienwerkzeuge erreicht. Auch Innovationen in der Anlagen- und Prozesstechnik führen zu nachhaltigen Effizienzsteigerungen in der Folienverarbeitung, z.B. Energiesparpakete, effizientere Kühlung oder Werkzeugschnellwechselsysteme. So liefert Frimo für den speziellen Materialeinsatz die jeweils darauf abgestimmte und optimierte Werkzeug- und Anlagentechnik. Damit eröffnen innovativen Materialien wie die neue dekorative PGF-Folie dem Thermoformen neue Möglichkeiten auch für den Einsatz in Richtung Leichtbau.