Welche Vorteile hat das Nasspressverfahren gegenüber dem RTM-Prozess? Und welche maßgeschneiderten PUR-Lösungen sind für die automobile Serienproduktion sinnvoll? Die richtige Anlage hängt dabei immer vom Einzelfall ab.
Strukturbauteile, wie komplette Dachmodule, können in vollautomatisierten Anlagen für das Nasspressverfahren von Frimo, Lotte, hergestellt werden. Bei diesem Verfahren werden trockene Endlosfaser-Gelege oder -Gewebe außerhalb der Presse mit einem Reaktionsharz imprägniert, dann in die Presse eingebracht und dort konsolidiert, wo die Matrixmaterialien aushärten.
Auf der Fakuma informierte das Unternehmen, dass das Nasspress-Verfahren im Vergleich zu RTM mit geringerem Prozessdruck arbeitet. Dadurch ist es möglich, die Faserverbundstrukturen im Nasspress-Verfahren mit Sandwichkernen, beispielsweise aus geschäumten Polyurethan- oder Polyethylenkernen, oder Papierwaben in einem einzigen Schritt zu kombinieren. Darüber hinaus können kostengünstigere Werkzeuge eingesetzt und die Zykluszeiten reduziert werden. Ein weiterer Vorteil des Nasspress-Verfahrens gegenüber RTM ist der Wegfall der dreidimensionalen Vorformung der Faserstrukturen im Vorfeld.
Maßgeschneiderte PU-Anlagen
Maßgeschneiderte PU-Anlagen kommen in vielen Industriezweigen zum Einsatz. (Foto: Frimo)
Auch das Thema PUR stand im Fokus der Fakuma. Maßgeschneiderte Lösungen sind dabei Standard. Sie kommen weltweit in der automobilen Serienproduktion zur Herstellung Instrumententafeln, Türverkleidungen, Sitzen und Kopfstützen sowie für Dämm- und Strukturbauteile, in der Bauindustrie, für weiße Ware, Möbel oder auch in der Freizeitindustrie zum Einsatz.
Das Angebotsportfolio von Frimo umfasst Anlagen zur Verarbeitung von Materialien wie Weich-, Halbhart-, Hart- und Integralschäumen sowie für Gießsysteme, gefüllte PU-Systeme und Sprühanwendungen. Es reicht von Werkzeugtechnik, Formträgern, stationären und mobilen Systemen für die Polyurethanverarbeitung bis hin zu allen Aspekten der Nasstechnik einschließlich Peripheriegeräten.
