„Wir betrachten Verordnungen wie die PPWR als Chance, unsere Fachkompetenz zu demonstrieren. Die europäische Recyclingindustrie überzeugt mit Wettbewerbsvorteilen“, ist Markus Huber-Lindinger, Managing Director bei Erema, sicher und informiert mit seinem Team auf der Fakuma über passende Technologien.
Trotz angespannter Marktsituation im Kunststoffrecycling in Europa geben neue gesetzliche Rahmenbedingungen Grund zum Optimismus, so die Auffassung von Recyclingmaschinenbauer Erema aus Ansfelden (Österreich). Das Unternehmen investierte nach eigener Angabe in den letzten Jahren in modernste Technologien, um die Voraussetzungen für eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu schaffen. So fordere die neue EU-Verordnung PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) eine signifikante Erhöhung des Rezyklateinsatzes in Verpackungsprodukten bis 2030. Auch in weiteren Branchen, wie der Automobilindustrie, plädieren die europäische Kommission und namhafte Hersteller für höhere Rezyklatanteile. Die Lebensmittelbranche braucht Food-Grade-Lösungen. Für lebensmittelechtes rPET bietet Erema seine Maschinenreihe Vacurema. Für Polyolefine gibt es die Maschinenkombination Intarema TVE plus mit Refrehsher-Modul, die gemäß FDA den Einsatz von PO-Granulat aus definierten Inputströmen in Anteilen bis 100 % in Lebensmittelverpackungen erlaubt. Auch weitere Anwendungsmöglichkeiten, bspw. im Automobil-, Wohn- und Designbereich oder für sensible Körperpflegeprodukte seien dank der Dekontaminierung und Entfernung unerwünschter Gerüche möglich.
Erweiterte Recyclingkapazitäten erfordern größere Mengen und vielfältige Verfahren
Mit zunehmendem Bedarf an Rezyklaten steigt die Notwendigkeit für eine Erweiterung der Kapazitäten und somit für entsprechend größere Anlagen. Im PET-Recycling liefert Erema daher Großanlagen mit Durchsätzen von bis zu 6 t/h, für das Recycling von Polyolefinen für mehr als 4 t/h. Neben den Mengen sind zielgerichtete Verfahren für die Erhöhung des Rezyklatportfolios gefragt. Der Maschinenbauer stellt dafür seine Compoundierlösung Corema, die Kombination aus Erema-Extruder mit Doppelschneckenextruder genauso vor wie PCU Twin Screw Technologie, eine direkte Kombination der Preconditioning Unit (PCU) mit Doppelschneckenextruder für besondere Homogenisierungsaufgaben vor. Diese Maschinen stehen gemeinsam mit der neuen Duafil Compact und verschiedenen Filterlösungen im Customer Center und im R&D-Bereich für Versuche zur Verfügung. „Die große Technologie-Vielfalt ist notwendig, um das Verfahren je nach Polymer, Verschmutzungsgrad, Inputmaterial und späterem Einsatzgebiet des Regranulats individuell auswählen zu können“, erklärt Markus Huber-Lindinger.
Digitale Assistenzsysteme erhöhen Effizienz und sichern Qualität
Auch digitale Assistenzsysteme tragen zur Effizienz im Kunststoffrecycling bei. Auf der Fakuma informiert Erema über die Online-Plattform Blu-Port. Sie bündelt Apps zur Qualitätskontrolle und Wartung der Maschinen. So sammelt die App Predict On Echtzeitdaten und ermöglicht Vorhersagen über nötige Wartungsarbeiten, was die Verfügbarkeit und Produktivität der Maschine erhöht, während die App Spare Parts Online die Bestellung von Ersatzteilen erleichtert.