26.10.2015
Engel

Schneller positionieren für kürzere Zykluszeiten

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Lesedauer: 5 Minuten.

Mit dem neuen Active Vibration Control erkennen die Viper-Linearroboter der Engel Austria GmbH, Schwertberg (Österreich), nicht nur ihr eigenes Schwingungsverhalten, sondern können darüber hinaus auch auf Schwingungen, die durch äußere […]

Ein Viper 40-Doppelturm demonstrierte während der Fakuma 2015 die Positioniergeschwindigkeit der neuen Viper-Generation. (Foto: Engel)

Ein Viper 40-Doppelturm demonstrierte während der Fakuma 2015 die Positioniergeschwindigkeit der neuen Viper-Generation. (Foto: Engel)

Mit dem neuen Active Vibration Control erkennen die Viper-Linearroboter der Engel Austria GmbH, Schwertberg (Österreich), nicht nur ihr eigenes Schwingungsverhalten, sondern können darüber hinaus auch auf Schwingungen, die durch äußere Einflüsse ausgelöst werden, reagieren. Indem die Schwingungen aktiv im laufenden Prozess kompensiert werden, steigt die Positioniergeschwindigkeit und die Zykluszeit sinkt.

In Mobiltelefonen sind 3D-Motion-Sensoren längst Standard. Jetzt nutzen auch die Viper-Roboter diese Technologie und steigern damit ihre Leistungsfähigkeit und Effizienz. Wurden bislang zur Schwingungskontrolle die zu erwartenden Eigenschwingungen des Roboters berechnet, können jetzt auch Einflüsse von außen online kompensiert werden. Damit tragen ab sofort auch die Roboter dazu bei, dass sich der Spritzgießprozess kontinuierlich selbst anpasst und die Fertigung im Sinne von Industrie 4.0 smarter wird.

Dank Active Vibration Control erreichen die Roboter schneller eine ruhige Ausgangsposition und arbeiten mit einer höheren Positioniergenauigkeit, was zum Beispiel beim Platzieren von Insertteilen oder beim Umsetzen von Vorspritzlingen wichtig ist.

Synchronisierung von weit mehr als zwölf Achsen

Ein Doppelroboter Viper 40 hat dies während der Fakuma 2015 unter Beweis gestellt. Die Greifer hielten eine Hülse und einen dazu passenden Kern. Diese beiden Teile haben die zwei Roboter mit gemeinsamer z-Achse innerhalb kurzer Zeit mehrfach ineinandergedreht und wieder voneinander getrennt, ohne dass sich Hülse und Kern berührten. Neben der aktiven Schwingungskompensation kam dabei ein weiterer Vorteil der Viper-Roboter zum Tragen: Die Synchronisierung voneinander unabhängiger Bewegungen. Beide Roboter des Doppelturms hatten jeweils drei NC- und drei Servo-Rotationsachsen. Insgesamt wurden während der Messe zwölf Achsen synchron gesteuert – und damit sind die Möglichkeiten noch nicht erschöpft.

Active Vibration Control wird ab Baugröße 20 für alle Engel-Viper-Roboter eingesetzt, bis zu den größten Viper 120-Robotern mit einem Traglastvermögen von 120 kg. Zur Fakuma machten die Roboter Viper 40 und 60 den Anfang.

Neues Antriebspaket für eine effizientere Dynamik

Mit der Überarbeitung seiner Linearroboterbaureihe hat Engel nicht nur die Positioniergeschwindigkeit erhöht, sondern insgesamt die Leistung und Effizienz gesteigert. Das neue Antriebspaket Multidynamic stellt sicher, dass die Roboter ihre Dynamik an die reale Gewichtsbelastung automatisch anpassen. So arbeiten die Viper bei einer geringeren Traglast schneller und bei einer höheren langsamer. Die Funktion Efficiency Control berücksichtigt zudem den Zyklus des Spritzgießprozesses. Bereits nach drei Zyklen erreichen die Roboter die für den Spritzgießprozess jeweils geeignete Dynamik, indem sie zum Beispiel bei langen Kühlzeiten ihre eigene Geschwindigkeit drosseln, ohne die Entnahmezeiten zu verlängern. Während der Maschinenbediener herkömmlich die geeignete Handling-Geschwindigkeit für jeden Prozess einzeln berechnen und manuell einstellen musste, erledigen dies die Viper-Roboter automatisch.

Alle diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Gesamtzykluszeiten zu reduzieren und die Energieeffizienz zu steigern. Darüber hinaus werden die mechanischen Komponenten geschont, was längere Wartungsintervalle erlaubt und dennoch lange Standzeiten sicherstellt.

Die CC300 Steuerung bietet dem Anwender unterschiedliche Möglichkeiten der Ablaufdarstellung an, von der einfachen Auswahl vorgefertigter Standard-Abläufe bis zur objektorientierten, grafischen Erstellung komplexer Ablaufsequenzen. (Abb.: Engel)

Die CC300 Steuerung bietet dem Anwender unterschiedliche Möglichkeiten der Ablaufdarstellung an, von der einfachen Auswahl vorgefertigter Standard-Abläufe bis zur objektorientierten, grafischen Erstellung komplexer Ablaufsequenzen. (Abb.: Engel)

Integration macht komplexe Prozesse beherrschbarer

Die Dynamik des Marktes stellt die Spritzgießverarbeiter vor immer wieder neue Herausforderungen. Engel Automation bietet für viele Anwendungen eine geeignete Lösung, von der einfachen Pick-and-Place-Aufgabe bis zu hochintegrierten vielstufigen Fertigungsprozessen. Alle Komponenten – Spritzgießmaschinen, Linear- und Mehrachsroboter – harmonieren dank der gemeinsamen Steuerungsplattform CC300 miteinander, und eine bestehende Lösung lässt sich jederzeit einfach erweitern oder für eine andere Aufgabe umrüsten.

Die CC300 setzt auf ein einfaches Bedienkonzept und eine intuitive Bedienführung. Dafür ist die Robotersteuerung als ein Teilsystem der CC300 in die Steuerung der Spritzgießmaschinen integriert, so dass sich der Maschinenbediener nicht länger in unterschiedliche Bedienlogiken einarbeiten muss. Die zusätzlichen Bewegungsbefehle für den Roboter fügen sich nahtlos in die grafische Oberfläche der Maschinensteuerung ein, was vor allem die Programmierung und Steuerung komplexer Prozessabläufe vereinfacht und den Einsatz zusätzlicher SPS erübrigt. Um trotz der Komplexität des Gesamtsystems eine schnelle Parametrierung zu ermöglichen, bietet die CC300 Steuerung dem Anwender unterschiedliche Möglichkeiten der Ablaufdarstellung an, von der einfachen Auswahl vorgefertigter Standard-Abläufe bis zur objektorientierten, grafischen Erstellung komplexer Ablaufsequenzen.
Nicht nur Maschine und Roboter verschmelzen ohne zusätzliche Hardware zu einer Einheit, sondern auch weitere Peripherie, wie Fördersysteme, Laserzellen oder Vision-Systeme. In den integrierten Lösungen greifen alle Komponenten der Fertigungszelle auf eine gemeinsame Datenbasis zu. Dies senkt das Risiko von Eingabefehlern und verbessert weiter die Gesamteffizienz, da alle Komponenten ihre Bewegungsabläufe und Regelkreise automatisch aufeinander abstimmen.

www.engelglobal.com

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