Mit einer Automotive- und einer Medical-Anwendung, deren Komplexität auf das Notwendigste beschränkt ist, zeigt der österreichische Maschinenbauer, wie standardnahe Lösungen effiziente und leistungsfähige Spritzgießproduktionen ermöglichen.
Get connected – unter diesem Motto vernetzt Engel, Schwertberg (Österreich), auf der Fakuma Expertinnen und Experten mit Maschinenlösungen und den entsprechenden Technologien. Ein Partner für jeden Spritzgießbetrieb zu sein – diesen Anspruch stellt Engel in das Zentrum. Aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung im Entwickeln und Bauen von Spritzgießlösungen hat man ein tiefes Verständnis für den Spritzgießprozess und seine Besonderheiten entwickelt. Auf der Fakuma präsentiert das Unternehmen Lösungen, die sich auf das Wesentliche beschränken – und dabei in puncto Performance und Effizienz glänzen.
Energieeffiziente Einstiegsmaschine für das 2-Platten Segment
Im Bereich der 2-Platten Maschinen zeigt Engel eine vielseitig einsetzbare Standardanwendung: Auf einer duo 1480/500 (5.000 kN) werden 4-fach Automotive Abdeckungen für den Interieur Bereich aus einem PP-Compound von Borealis gefertigt. Mit einem Rezyklatanteil von 30 % wird deutlich, dass die Verarbeitung von wiederverwerteten Kunststoffen auf Standardmaschinen reibungslos funktioniert. Die Anwendung trägt damit einer aktuell in Diskussion befindlichen EU-Richtlinie Rechnung, die bis 2030 einen Anteil von 25 % PCR (Post Consumer Recyclate) in Automobilen vorsieht. Ein viper 20 aus der Familie der Engel-Linearroboter entnimmt die Bauteile aus dem 4-Kavitäten Werkzeug von Simoldes und legt sie auf einem Förderband ab. Der servohydraulische Antrieb Engel ecodrive ist im Standard für alle Größen der duo-Baureihe verfügbar. In Kombination mit den digitalen Assistenzsystemen der iQ-Familie, wie beispielsweise iQ clamp control und iQ flow control, lassen sich Energieeinsparungspotentiale von bis zu 40 % gegenüber konventionellen Zweiplattenmaschinen realisieren. Die standardnahe Ausführung bietet zudem den Vorteil verkürzter Lieferzeiten.Mit digitaler Unterstützung maximales Maschinenpotential heben
Ausgestattet mit sämtlichen iQ-Lösungen, die derzeit am Markt verfügbar sind, zeigt Engel, wie das Potential der standardnahen duo 500 maximal gehoben werden kann. Während unter anderem iQ weight control die Prozessqualität sicherstellt, sorgt der iQ process observer dafür, dass – falls Veränderungen im Spritzgießprozess auftreten – der Maschinenbediener in Echtzeit auf diese hingewiesen wird. Über Sofortmaßnahmen kann Ausschuss vermieden und die Maschinenverfügbarkeit hochgehalten werden.e-mac erhöht Flächenproduktivität im Reinraum
Für den medizinischen Bereich zeigt Engel eine hochpräzise und vor allem platzsparende vollelektrische Anwendung: auf einer e-mac 265/130 (1.300 kN) – auf der Fakuma erstmals mit dem Engel-Reinraumpaket ausgestattet – werden Nadelschutzkappen produziert. Somit ist nun auch die kompakte e-mac-Baureihe für die platzsparende Produktion von medizinischen Teilen im Reinraum verfügbar. Das Werkzeug mit 96 Kavitäten kommt von der Kebo AG und wurde speziell für Sekundärverpackungen entwickelt. Sekundärverpackungen kommen nicht direkt mit dem Wirkstoff in Berührung und dienen hauptsächlich dem Schutz und der Identifikation des Medizinproduktes. Hochkavitäten-Werkzeuge wie jenes von Kebo erfordern hohe Präzision und Dynamik im Einspritzprozess – genau das stellt das neue Spritzaggregat 265 sicher. Die Zykluszeit liegt bei sportlichen 6,2 s.Erstmals präsentiertes Boxtransfersystem reduziert manuelle Eingriffe
Eine weitere Neuheit stellt das Boxtransfersystem dar, mit dem die Anlage optimal in einer teil- bis vollautomatisierten Produktion eingesetzt werden kann. Die gespritzten Nadelschutzkappen fallen aus dem Werkzeug von Kebo in eine Ausfallrutsche und werden von dort über ein Z-Förderband in eine Box transportiert, die auf einem weiteren Förderband steht. Das Fassungsvolumen dieser Box liegt bei 30.000 Stück. Sobald dieses erreicht ist, wird die Box auf dem Förderband nach vorne transportiert. Insgesamt finden vier derartige Boxen auf dem Band Platz. Das Box-Transfersystem kann an fahrerlose Transportsysteme (FTS) angebunden werden – und zwar unabhängig vom Anbieter. Neben der digitalen Schnittstelle braucht es lediglich logistische Vorbereitungen, damit das FTS an das Boxtransfersystem andocken kann, um die Boxen zu übernehmen.Mit Kombinationen zur optimalen Temperierung
Sowohl die duo 500 als auch die e-mac 130 zeigen, wie smarte Temperierung funktioniert. Beide Anlagen kombinieren e-flomo plus mit eco-flomo plus, um die unterschiedlichen Aspekte der Temperierung optimal zu bedienen: während e-flomo plus die Werkzeugtemperierung regelt, wird für die Heißkanalregelung, konkret für die Überwachung des Durchflusses, eco-flomo plus eingesetzt. Sämtliche Verteiler werden über den Assistenten iQ flow control übersichtlich dargestellt.