Im Zeichen der Nachhaltigkeit steht der Fakuma-Messestand von Engel, Schwertberg (Österreich). Mit der Herstellung von dekorierten Monomaterial-Lebensmittelverpackungen und dem Verarbeiten von Regranulat aus Label-Abfällen wird eine Prozesskette im Sinne der […]

Die Lebensmittelbehälter weisen inklusive Label eine Wanddicke von 0,4 mm auf. Sie werden auf einer e speed 420/90 Spritzgießmaschine im Spritzprägeprozess mit IML produziert. (Foto: Engel)
Auf einer e-speed 420/90 Spritzgießmaschine mit integriertem In-Mould-Labeling (IML) werden während der fünf Messetage vollständig automatisiert abfüllfertige Margarinebecher im Spritzprägeprozess aus Polypropylen produziert. Die Behälter, die inklusive Label eine Wanddicke von 0,4 mm aufweisen, werden von einer Side-Entry-Hochgeschwindigkeitsautomation aus dem 4+4-fach-Etagenwerkzeug entnommen und nach der kamerabasierten Qualitätskontrolle auf dem Austaktband gestapelt. Unternehmenspartner der Messepräsentation sind MCC Verstraete, Plastisud, Campetella, Mevisco und Borealis.
Der anhaltende Trend zur Wanddickenreduktion führt zu immer extremeren Fließweg/Wanddicken-Verhältnissen, die oft im Bereich von 1:400 liegen. Bereits ab einem Verhältnis von 1:300 lässt sich in vielen Anwendungen nur mittels Spritzprägen eine konstant hohe Bauteilqualität erhalten. Weitere Vorteile der Spritzprägetechnologie sind, dass im Vergleich zum konventionellen Kompaktspritzguss geringere Schließkräfte und niedrigere Spritzdrücke erforderlich sind und sich auch hochviskose Materialien reproduzierbar verarbeiten lassen. In Summe führt dies zu einem niedrigeren Energieverbrauch und wettbewerbsfähigeren Stückkosten.
Oft wird jedoch das Spritzprägen als Ausschlusskriterium für den Einsatz eines Etagenwerkzeugs angesehen, denn bei vielen Spritzgießmaschinen reicht die Dynamik der Plattenbewegungen für ein Etagenwerkzeug nicht aus. Anders bei der auf Dauerhochleistung in der Verpackungsindustrie ausgelegten Engel e-speed Spritzgießmaschine. Die elektrisch angetriebene Schließeinheit und das Kniehebeldesign ermöglichen sehr schnelle und vor allem präzise, kurze Prägehübe – im Falle der Margarinebecher beispielsweise von 4 mm. Die Parallelbewegungen lassen sich sehr exakt steuern, was die Voraussetzung ist, Prägehub und Einspritzprofil in der erforderlichen Präzision aufeinander abzustimmen.
Hochleistungsmaschine in neuer Baugröße

Die e-speed Spritzgießmaschinen vereinen sehr kurze Zykluszeiten, höchste Präzision und sehr hohe Einspritzgeschwindigkeiten mit äußerster Energieeffizienz. Neu präsentiert Engel die e-speed 420 mit 4.200 kN Schließkraft. (Foto: Engel)
Der Kniehebel ist gekapselt ausgeführt, was einen besonders niedrigen Schmiermittelbedarf und höchste Reinheit sicherstellt. Auf diese Weise erfüllen die Maschinen der e-speed Baureihe serienmäßig die strengen Anforderungen der Lebensmittelindustrie.
Intelligente Label-Technik
Die Labels von MCC Verstraete, die zur Herstellung der Margarinebecher auf der Fakuma zum Einsatz kommen, sind interaktiv. Sie basieren auf der Technologie von Digimarc. Ähnlich wie ein QR-Code lassen sich die Digimarc-Codes mit jeder Smartphone-Kamera scannen. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie sich unsichtbar über die gesamte Labelfläche erstrecken. Die Kamera kann jeden beliebigen Punkt erfassen. Zudem stören die Codes nicht das Verpackungsdesign. Von der Herstellung über den Handel bis zum Recycling bieten die interaktiven Labels einen Mehrwert. Der Konsument kann sich direkt beim Einkaufen über die Inhaltsstoffe und die Herstellung sowohl des Produkts als auch der Verpackung informieren. Hat die Verpackung ausgedient, gibt sie über das Label Hinweise für ihren eigenen Recyclingprozess. Bestehen Behälter und Label aus demselben Material, ist eine interaktive IML-Verpackung vollständig recycelbar.
Vom Margarinebecher zum Kegelverschluss

Aus Label-Verschnittabfällen werden am Engel-Messestand in einem Werkzeug von Pöppelmann Kegelverschlüsse produziert. Die GPN 600 Verschlüsse bieten Schutz in unterschiedlichen logistischen Anwendungen. (Foto: Pöppelmann)
Engel will an seinem Messestand verdeutlichen, dass Recycling, Dünnwandtechnik, Energieeffizienz und Informationstransparenz wichtige Schlüssel für den Erfolg der Kreislaufwirtschaft sind.