Die digitale Unterstützung des Spritzgießmaschinenbauers geht über herkömmliche Angebote hinaus, analysiert in Echtzeit und führt Schritte weitgehend selbstständig aus. Wie sich damit potenzielle Fehlerquellen umgehen lassen, wird mit einem Fittings-Werkzeug auf der Fakuma demonstriert.
Auf der Fakuma 2024 zeigt Engel seinen digitalen Rüstassistenten in einer kompakten Produktionszelle um die holmlose victory 160, die für die effiziente Herstellung von Fittings optimiert wurde. Diese Maschine bringt eine hohe Performance mit, da die Manipulation der Bauteile vollständig außerhalb des Werkzeugs erfolgt, während der nächste Zyklus bereits läuft. Zudem ist sie kompakt gebaut und beansprucht trotz hoher Leistung wenig Platz.
Auf der Fakuma wird demonstriert, wie sich mit einem digitalen Rüstassistenten kürzere Rüstzeiten beim Werkzeugwechsel auf der holmlosen victory 160 realisieren lassen. (Foto: Engel)
Die Schließeinheit der victory 160 bietet dank der holmlosen Bauweise einen großen Werkzeugraum, der schnelle und einfache Werkzeugwechsel ermöglicht. Dadurch werden Stillstandzeiten reduziert und die Produktivität erhöht. Ein besonderer Vorteil ist hier auch der digitale Rüstassistent, der Teil von Engels digitalen Lösungen ist. Er geht über traditionelle Unterstützung hinaus, indem er den Status des Rüstvorgangs in Echtzeit analysiert, Schritte weitgehend selbstständig ausführt und dem Bediener detaillierte, visuelle Schritt-für-Schritt-Anleitungen für den Werkzeugwechsel bietet. Dadurch werden potenzielle Fehlerquellen umgangen. Diese prädiktiven Funktionen helfen, Ausfallzeiten weiter zu reduzieren und die Gesamtanlageneffektivität (OEE) deutlich zu erhöhen. Angesichts des Fachkräftemangels ist dies ein wesentlicher Vorteil, da es die Abhängigkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften verringert und gleichzeitig die Produktivität steigert.
Ein weiteres Highlight der holmlosen victory 160 ist die Wide-Platen-Ausführung der Aufspannplatten. Besonders bei Werkzeugen mit großen Kernzügen spielt die Maschine hier diesen Vorteil aus, da nicht in eine größere als tatsächlich benötigte Maschinentonnage investiert werden muss. Das 2-Kavitäten-Fitting-Werkzeug von ifw aus Micheldorf (Österreich) ist mit vier Kernzügen ausgestattet. Diese Kernzüge werden mechanisch über Kulissen betätigt. Dies gewährleistet die maximale Wiederholgenauigkeit und ermöglicht das Entformen komplexer Bauteile in nur einem Schritt.
Der Anguss wird direkt im Werkzeug getrennt und fällt gemeinsam mit den Fittings auf ein Winkelförderband, das die Teile in die Automationszelle transportiert. Dort übernimmt ein Kamerasystem die Lageerkennung, und ein Engel easix Sechsachs-Roboter greift die Fittings zur weiteren Bearbeitung. Diese Methode, das sogenannte Belt-Picking, reduziert die Zykluszeit erheblich, da die Manipulation außerhalb des Werkzeugs erfolgt.
Auf der Fakuma 2024 wird Engel die Effizienz dieses Gesamtsystems in Live-Demonstrationen vorstellen. Besucher der Messe haben die Gelegenheit, die Produktion von Fittings in Echtzeit zu beobachten und sich live durch den Werkzeugwechsel führen zu lassen.
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