Der Hersteller von Spritzgießautomaten im Schließkraftbereich bis 1.250 kN stattet fünf der sechs Fakuma-Exponate mit einer bedarfsgerechten Automatisierung aus und zeigt einen über Gleichstrom dezentral versorgten Spritzgießautomaten.
In Summe 13 Anlagen repräsentieren auf der Fakuma einen Querschnitt aus dem Programm des Maschinenherstellers aus Neustadt-Fernthal, davon sechs am Stand von Boy sowie sieben weitere bei Partnerunternehmen. Der nachhaltige Umgang mit Kunststoffen und ein möglichst hoher Anteil an Rezyklat liegen dabei im Fokus. Darüber hinaus demonstriert ein Exponat, dass Boy-Automaten für den Betrieb in Gleichspannungsnetzen bereit sind.
Einsparpotenzial durch dezentrale Energieversorgung
Die Energiewende ist eine der globalen Herausforderungen, zu der jedes Unternehmen einen Beitrag leisten kann. Dies kann einerseits durch den Ausbau von PV-Anlagen und andererseits durch Optimierung des Energieverbrauches geschehen. Konsequent zu Ende gedacht, bringt gerade diese Verknüpfung den Fortschritt. Gleichspannungsnetze, mit denen der Ertrag ohne die Umwandlung in Wechselstrom für die Spritzgießfertigung genutzt wird, bieten viele Vorteile. Dazu zählen geringere Wandlungsverluste, die Reduktion der Leitungsquerschnitte und Anzahl der erforderlichen Zuleitungen, ein blindleistungsfreier Betrieb der Maschinen, der Entfall von Entstörfiltern sowie eine bessere Nutzbarkeit von Bremsenergie. Boy zeigt eine Boy 35 E, die über ein Gleichstromnetz versorgt wird.
Kompakt auch mit Automatisierung
Boy wird die Verarbeitung biobasierter und nachhaltiger Materialien bei einigen seiner vorbereiteten Anwendungen zeigen. Die mit modernen Antriebs- und Plastifiziertechnologien ausgestatteten Spritzgießmaschinen mit der Steuerung Procan Alpha 6 ermöglichen nicht nur eine energieeffiziente und damit kostengünstige Fertigung, sie erfordern auch nur eine vergleichsweise geringe Aufstellfläche. Energiesparen bei minimalem Platzbedarf und maximaler wirtschaftlicher Effizienz steht seit 55 Jahren im Mittelpunkt der Boy-Entwicklungen.
„Bei unserer diesjährigen Messepräsentation setzen wir auf kompakte Automatisierungslösungen und die energieeffiziente Verarbeitung von Kunststoff“, erläutert Alfred Schiffer, geschäftsführender Gesellschafter. Fünf der Sechs auf dem Boy-Stand ausgestellten Exponate sind mit einer bedarfsgerechten Automatisierung ausgestattet. Hierbei kommen sowohl das Boy-eigene Handlingsystem LR 5 als auch Automatisierungslösungen von Partnern zum Einsatz.
Wurde das Boy-Handling LR 5 bislang vorwiegend für die Teileentnahme aus dem Werkzeug eingesetzt, demonstriert Boy auf der Fakuma 2023, dass es auch für weitere Einsatzmöglichkeiten verwendet werden kann. Im Zusammenspiel eines Umspritzautomaten Boy 35 E VV, eines zusätzlichen Eingabeterminals, dem Handlinggerät LR 5 und einer weiteren Montageautomation werden Metalleinlegeteile zu T-förmigen Griffstücken umspritzt, mit dem LR 5 aus dem Werkzeug entnommen, und einer Bestückungsautomation zugeführt. Dort werden vier vom Besucher individuell ausgewählte Bits in das Kunststoff-Griffstück eingesetzt. Anschließend werden die so montierten Sets vom LR 5 auf ein Förderband abgelegt und der Besucher erhält einen von ihm selbst zusammengesetzten Werkzeugsatz.
Auf drei weiteren Maschinen präsentiert Boy Automatisierungslösungen mit Partnern. In Zusammenarbeit mit Igus, Köln, werden gleich zwei Exponate gezeigt. Hierzu zählen die Boy XS E mit einem nachgeschalteten Angussseparierer und eine Boy 35 E, auf der ein Raumportal, bestehend aus igus-low-cost-Automatisierungskomponenten, präsentiert wird.
Weiterhin wird auf einer Boy 25 E ein unter die Schutzhaube integrierter Sechs-Achs-Roboter für die Entnahme und Weiterverarbeitung genutzt. Bei der Anwendung werden Mini-Bierkrüge eines namhaften Spielzeugherstellers aus dem Werkzeug entnommen, einer Laser-Beschriftungsstation zugeführt und anschließend auf dem Förderband abgelegt – alles vollintegriert unter der Schutzhaube des Boy-Spritzgießautomaten. Was auf die Mini-Bierkrüge gelasert wird, entscheidet der Besucher selbst. Hierfür steht ein Eingabeterminal bereit, auf welchem sich der Messebesucher seinen persönlichen Bierkrug bestellen kann.