Neben dem heutzutage am meisten genutzten mechanischen Recycling gewinnen physikalische und chemische Recyclingverfahren in der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen an Bedeutung. Zur Entwicklung entsprechender Normen hat das DIN kürzlich einen Arbeitskreis gegründet.
Nur rund ein Drittel der Kunststoffabfälle in Europa werden aktuell recycelt. Kunststoffabfälle für den Wiedereinsatz in gleich- oder höherwertigen Produkten aufzubereiten, ist bis heute eine Herausforderung. Im Mai hat daher das Deutsche Institut für Normung (DIN) den Arbeitskreis „Physikalische und chemische Recyclingverfahren“ ins Leben gerufen.
Die Gründungssitzung versammelte 33 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft. Ziel des Arbeitskreises ist es, die Entwicklung internationaler und europäischer Normen und Standards für physikalische und chemische Recyclingverfahren von Kunststoffen von deutscher Seite aktiv zu begleiten. Dr. Achim Ilzhöfer, Vorsitzender des Ausschusses „Recycling von Kunststoffen in der Kreislaufwirtschaft“, betont die Bedeutung von Normen und Standards für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen: „Normen und Standards spielen eine Schlüsselrolle bei der Etablierung nachhaltiger Recyclingverfahren. Sie ermöglichen eine einheitliche Vorgehensweise, verbessern die Qualität der recycelten Materialien und schaffen Vertrauen bei den Akteuren der Kreislaufwirtschaft. Zudem bieten sie der deutschen Exportindustrie einen Wettbewerbsvorteil, indem sie verfahrenstechnologische Lösungen aus Deutschland international anerkannt machen. Wir freuen uns daher über das große Interesse an der aktiven Mitwirkung im Arbeitskreis.”