Bis zu 70 % Energieeinsparung verspricht der Einsatz drehzahlvariabler Pumpenantriebe in den Pressen der Marke TailoredPress.
Die TailoredPress von Dieffenbacher, Eppingen, ist ein Allrounder für die Metall- und Kunststoffumformung im Bereich von 1.000 bis 10.000 kN.
„Bei der Entwicklung der Baureihe haben wir – ganz im Sinne einer nachhaltigen Produktion – besonderes Augenmerk auf die Energieeffizienz gelegt“, berichtet Georg Obermaier, Leiter der Business Unit Forming bei Dieffenbacher. „Deshalb kommen bei unseren Pressen drehzahlvariable Pumpenantriebe zum Einsatz, die dafür sorgen, dass Anlagenbetreiber Energie und damit auch Betriebskosten sparen.“
Die Energie zum Antrieb hydraulischer Pressen wird üblicherweise über einen Pumpenantrieb erzeugt und entweder direkt oder über einen Zwischenspeicher für den Umformprozess zur Verfügung gestellt. In der Regel sind hier Elektromotoren mit einer konstanten Drehzahl vorgesehen, die selbst beim Einsatz von Pumpen mit verstellbarem Volumenstrom ständig Öl fördern.Die Presse benötigt aber nicht permanent diese volle Leistung. „Im Gegenteil“, erklärt Obermaier, „denn in den Pausen, die zum Beispiel beim Be- und Entladen, beim Einrichten oder in der Wartung entstehen und selbst in vielen Phasen des normalen Presszyklus befindet sich das hydraulische Antriebssystem oft nur im Teillastbetrieb oder im sogenannten ‚drucklosen Umlauf‘. Der Antrieb fördert also das Hydrauliköl, ohne dass es tatsächlich genutzt wird. Zudem arbeitet das gesamte System in einem Lastbereich, in dem es nicht effizient ist. Beides verbraucht überdurchschnittlich viel unnötige Energie.“
Mithilfe drehzahlvariabler Pumpenantriebe lässt sich dieser unnötige Energieverbrauch verringern, da diese mit dynamisch anpassbaren Drehzahlen betrieben werden. Die Regelung erfolgt dabei vollautomatisch. Der Bediener stellt wie gewohnt Kräfte, Wege und Stößelparameter ein und im Hintergrund wird die jeweils nötige Drehzahl automatisch berechnet und eingestellt. Im Stillstand verbraucht die Presse so nahezu keine Energie.
„Mit diesem ‚Power-On-Demand‘-Konzept können je nach Anwendungsfall, zum Beispiel bei Metallumformungen mit kurzen Zykluszeiten, bis zu 70% Energie eingespart werden“, so Obermaier, „und auch bei der Kunststoffumformung mit vergleichsweise langen Zykluszeiten ergeben sich signifikante Einsparungen.“ Ein zusätzlicher Vorteil für das Bedienpersonal: Statt des konstant hohen Geräuschpegels, den ein ständig mit Maximaldrehzahl betriebener Pumpenantrieb verursacht, ist die wechselnde Frequenz drehzahlvariabler Pumpenantriebe deutlich angenehmer für das menschliche Ohr.