Elektrisch oder hydraulisch, große Schließkräfte oder eher kleine – der Kunde hat die freie Wahl bei Bekum-Blasformmaschinen: Als Premiere stellt die Bekum Maschinenfabriken GmbH auf der K 2013 eine vollelektrische […]
Elektrisch oder hydraulisch, große Schließkräfte oder eher kleine – der Kunde hat die freie Wahl bei Bekum-Blasformmaschinen: Als Premiere stellt die Bekum Maschinenfabriken GmbH auf der K 2013 eine vollelektrische Variante der aktuellen 7er-Generation von Blasformmaschinen mit 150 kN Schließkraft vor. Das Exponat, eine Eblow 407 D als Zwei-Stationen-Blasanlage, verbindet den modularen Aufbau der 7er-Baureihe mit einem energieeffizienten vollelektrischen Antrieb. Die Maschine ist mit einem Wendelverteilerblaskopf ausgestattet, der entscheidende Vorteile für die Artikelqualität, aber auch für die Produktivität bietet.
Basierend auf einer gemeinsamen Plattform kann die leistungsfähige und weltweit im Einsatz stehende 7er-Baureihe, je nach Kundenwunsch, mit einem elektrischen oder hydraulischen Antriebskonzept geordert werden. Zur Steigerung der Verfügbarkeit der Baureihe wurde die 7er-Baureihe konsequent auf Servicefreundlichkeit ausgerichtet: Sowohl die vollelektrischen Eblow-, als auch die hydraulischen Hyblow-Varianten, ermöglichen eine ausgezeichnete Zugänglichkeit der Antriebskomponenten bzw. der Ventilinseln. Bei Bedarf können die Aggregate somit sehr schnell gewartet oder ausgetauscht werden.
Formenbandbreite und Extruderoptionen
Die Eblow 407 D verfügt über eine Formplattenbreite von 500 mm, bei einer Formlänge von 470 mm und einer Formtiefe von 2×130 mm. Der Formöffnungsweg wird mit 250 mm angegeben, die maximale Formmasse ist auf 400 kg ausgelegt. Unter anderem stehen drei Nutbuchsenextruder mit einem L/D-Verhältnis von 24D in den Schneckendurchmessern von 70 mm, 90 mm und 100 mm zur Auswahl. Deren Plastifizierleistung variiert in Abhängigkeit von Extrudergröße und dem zu verarbeitenden Material zwischen 110 und 340 kg/h.
Hohe Extrusionsqualität durch High-Tech-Köpfe
Bekum bietet für seine Maschinen Wendelverteilerblasköpfe an, die sich durch eine exzellente, gleichmäßige Wanddickenverteilung im Extrudat auszeichnen. Hierdurch ergeben sich für den Betreiber signifikante Potentiale bei der Optimierung der Schlauchqualität für Monolayerartikel, ganz besonders aber, wenn es um Artikel mit mehrschichtigem Aufbau geht. Dabei müssen die Kunden nicht auf Bedienerfreundlichkeit verzichten: Die Köpfe können bequem von der Frontseite der Maschine aus eingestellt werden. Und nicht nur das: Das Kopfdesign ermöglicht schnellere Farbwechselzeiten als herkömmliche Konstruktionsprinzipien, was zu einer unmittelbaren Steigerung der Maschinenproduktivität führt. Auch der Verbrauch von Wechselmaterial zum Sauberfahren wird auf ein Minimum reduziert. Die kompakte Bauweise der Wendelverteilerköpfe minimiert durch die geringeren Oberflächen den Energiebedarf zur Beheizung deutlich.
Schlüsselfaktor C-Grundrahmen
Die Maschine verfügt über das als C-Rahmen bekannte Formschließsystem, welches auf der K 2010 als Innovation vorgestellt und inzwischen erfolgreich im Markt platziert wurde. Durch die Konzipierung des C–Grundrahmens von Bekum ermöglichen die auf präzisen und reibungsarmen Linearführungen bewegten Schließplatten eine absolut symmetrische Kraftverteilung über den gesamten Formenbereich bei gleichzeitig hoher Schließplatten-Parallelität. Der Antrieb kann Kräfte über lange Zeit halten und schnelle Kraftänderungen bei Bedarf weich abfedern. Mit einem Trockentakt von 2,5 s ist die Eblow 407 D eine sehr schnelle Maschine, die kürzere Produktionszyklen durch unabhängige Antriebe und parallele Bewegungen ermöglicht.
Hohe Wiederholgenauigkeit
Die Wiederholgenauigkeit der Eblow 407 D setzt nach Auskunft von Bekum hohe Maßstäbe: Resultat sind hohe Formstandzeiten insbesondere im Bereich der Schneidkanten, was sich unmittelbar auf die Artikelqualität niederschlägt. Das Antriebssystem arbeitet nicht nur energieeffizient, zeigt sich sehr präzise im formenschonenden, schlagfreien Schließverhalten, sondern vermindert außerdem auffällig die Geräuschemissionen gegenüber hydraulischen Konzepten auf 72 dB(A). Weltweit sind inzwischen viele Maschinen der aktuellen 7er-Baureihe in der vollelektrischen Eblow-Variante im Einsatz.
Elektrische Schließeinheit verbessert Praxiseinsatz
Der Kalibrierpunkt verbleibt nach dem Formschließen immer auf der exakt gleichen Position der Formtrennebene und sorgt so für gleichbleibende Artikelqualität im Halsbereich. Ferner erlaubt die Konstruktion der Schließeinheit einer Eblow 407 D den optionalen Einbau einer zusätzlichen Untenkalibrier-Station als „Tandem Blow-Version“ zur Erhöhung der Ausbringungsmenge. Ausschließlich auf Bekum Maschinen ist das parallele Kalibrieren oben und unten möglich und sorgt für präzise, siegelfähige Stirnflächen der Artikelhälse. Die Untenkalibrier-Station einer Tandem Blow kann auch für die Herstellung von Artikeln mit einem Kragen im Halsbereich oder für Medizinbeutel eine sinnvolle Option sein. Das System ist abwärtskompatibel: Neben der bewährten Formenschnellwechselfunktion bleiben auch die Formbefestigungspunkte erhalten. Somit können fast alle Standardformen bisheriger Baureihen von Bekum adaptiert werden.
Schließeinheit sorgt für Plus an Präzision
Für die Formschließbewegung werden bei der Eblow-Reihe Servomotoren eingesetzt. Diese Antriebstechnologie realisiert den Zyklus Schließ- und Öffnungsbewegung der auf Linearführungen positionierten Formträgereinheit durch minimierte Totzeiten sehr schnell. Durch die Entkoppelung von Krafteinleitung und Führung bleibt der Schließvorgang der Formhälften jederzeit präzise kontrollierbar. Die konstant hohe und präzise Krafteinleitung während des Abquetschvorganges führt zur optimalen Formgebung des Artikels. Dem Anwender steht dabei immer die volle Schließkraft – unabhängig von der Formdicke ohne Justierung – zur Verfügung. Schließkraft und Geschwindigkeit sind nicht zuletzt frei wählbar: Sie können somit exakt an die Anforderungen des Prozesses angepasst werden. So wird eine Optimierung der Quetschnahtbildung ermöglicht. Die präzise Führung der Kalibrierung erfordert weniger Energie zur Überwindung von Reibungskräften. Auch dies ist ein wichtiger Beitrag zur energieoptimierten Fahrweise beim Verarbeiter.
Im Produktionsalltag entscheiden oft Details
Die Verbindung großer Präzision und hoher Steifigkeit bei der Eblow 407 D gewährleistet verbesserte Artikelqualität, Prozesssicherheit und Energieeffizienz. Im Produktionsalltag der Verarbeitung ergeben sich eine Reihe von relevanten Pluspunkten in puncto Wirtschaftlichkeit: So sorgt die hohe Präzision der Kalibrierung mit einer Kalibierkraft von 20 kN, verbunden mit der effektiven Abstützung des Formenträgers im C-Rahmen auch nach vielen Betriebsstunden für eine konstant hohe Qualität der Blasformteile, vor allem im kritischen Halsbereich. Die Maschine ist verschleißfest: Die Standzeiten der Kalibierdorne und Schneidhülsen werden durch die ausgewogene, gleichmäßige Belastung wesentlich erhöht.