Als Closed Loop London bereits 2008 mit der Herstellung von lebensmitteltauglichem HDPE aus transparentem Milchflaschenmaterial begann, lieferten schon damals die B+B Anlagenbau GmbH, Krefeld, und die Erema Engineering Recycling Maschinen […]

Auf der Anlage entsteht aus HDPE-Milchflaschen rHDPE-Granulat für den Lebensmitteldirektkontakt. (Foto: Erema)
Als Closed Loop London bereits 2008 mit der Herstellung von lebensmitteltauglichem HDPE aus transparentem Milchflaschenmaterial begann, lieferten schon damals die B+B Anlagenbau GmbH, Krefeld, und die Erema Engineering Recycling Maschinen und Anlagen GmbH, Ansfelden (Österreich) die technische Lösung für diese Pionierarbeit. Die erfolgreiche Zusammenarbeit wurde nun durch die Erweiterung der bestehenden Anlagenkapazität auf insgesamt 4.800 kg/h fortgesetzt.
Die Prozessschritte bestehen aus Trockenreinigung, Sichtung, Heißwäsche, Schwimm-Sink-Verfahren und mechanischer Trocknung von B+B sowie anschließender Extrusion mit vorgeschalteter Dekontamination von Erema. Mit diesem Verfahren produziert Closed Loop London aus HDPE-Milchflaschen rHDPE-Granulate für den Lebensmitteldirektkontakt nach Esfa-Richtlinien.
Hochwertige Materialaufbereitung
Das Grundprinzip des Anlagenkonzepts von B+B ist es, das im Prozess befindliche Mahlgut solange wie möglich trocken zu behandeln. Somit können teure Ressourcen wie Wasser geschont und eine aufwendige Anlagentechnik für die Aufbereitung eingespart werden.
Kernkomponente der Waschanlage ist die Heißwäsche, die das Mahlgut von Störstoffen wie anhaftenden Etiketten oder Klebern befreit. In diesem Anwendungsfall kommt zusätzlich die Entfernung von Milchrückständen und den damit verbundenen Gerüchen als wichtige Reinigungsaufgabe hinzu. Das Heißwaschsystem arbeitet kontinuierlich und vollautomatisiert, um eine maximale Verfügbarkeit sowie geringe Wartungsintervalle zu garantieren.
Effiziente Dekontamination und Extrusion
Im darauffolgenden Extrusionsprozess wird aus dem gereinigten HDPE-Mahlgut auf zwei Vacurema Advanced 1716 TE lebensmitteltaugliches Regranulat erzeugt, das anschließend wieder zur Produktion von Milchflaschen verwendet wird. Closed Loop bestellte im Zuge der Erweiterung nun eine dritte dieser Anlagen mit einer Kapazität von jeweils 7.000 t/a.
Mit einem Marktanteil von 50 % in den USA und 30 % in Europa hat sich die Vacurema-Technologie für die Aufbereitung von rPET für den Lebensmitteldirektkontakt weltweit bewährt. In leicht modifizierter Form funktioniert das Konzept auch für die Aufbereitung von lebensmittelechtem HDPE-Granulat, bei dem eine zusätzliche Extruderentgasung notwendig ist.
Der entscheidende Faktor von Vacurema ist vor allem die hocheffiziente, lebensmittelkonforme Dekontamination vor der Extrusion. Die Vorbehandlung der HDPE-Flakes unter erhöhter Temperatur und Hochvakuum vor dem Extrusionsprozess entfernt effektiv und prozessstabil Feuchte und Migrationsstoffe aus dem Material.
Ein weiterer Vorteil für den Anwender ist, dass bei allen Anlagen die Parameter für die Lebensmitteltauglichkeit im Recyclingprozess ständig kontrolliert und archiviert werden. Der automatische Betriebsmodus mit Food Contact Control (FCC) überwacht die gespeicherten Rezeptdaten, beim Verlassen der Grenzen wird automatisch ein Alarm ausgelöst und optional noch der Produktstrom aus der laufenden Produktion ausgeschleust.