Das Aachener Zentrum für integrativen Leichtbau (AZL) hat kürzlich eine 2K-Spritzgießanlage von Krauss Maffei, München, in Betrieb genommen. Die 2.000-kN-Wendeplattenanlage CXW 200/380/180 bildet die Basis einer neuartigen 3-stufigen Prozesskette zur […]
Das Aachener Zentrum für integrativen Leichtbau (AZL) hat kürzlich eine 2K-Spritzgießanlage von Krauss Maffei, München, in Betrieb genommen.
Die 2.000-kN-Wendeplattenanlage CXW 200/380/180 bildet die Basis einer neuartigen 3-stufigen Prozesskette zur Herstellung faserverstärkter Duroplast-Thermoplast-Hybride für hochvolumige Strukturanwendungen unter Verwendung photonischer Strahlwerkzeuge. Zur Herstellung der neuartigen FVK-Hybride werden endlosfaserverstärkte duroplastische CFK-Laminat vernetzt und anschließend mittels Thermoplast-Spritzgießen funktionalisiert (Versteifungsrippen, Anbindelemente).
Die Haftung und Versiegelung zwischen Laminat und Spritzgießcompound wird durch eine Laserstrahlfügevorbehandlung sowie geschickte Prozessführung erreicht. Neben der neuartigen Werkzeugtechnik, bei welcher das Bauteil für die 3-stufige Prozessfolge auf dem Maschinenbett verbleibt, ermöglicht die für dieses Vorhaben entwickelte 3D-Laserscannertechnik eine qualitätsgesicherte, exakte Fügevorbehandlung. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Unternehmen BMW AG, Krauss Maffei Technologies GmbH, Arges GmbH, Precitec GmbH & Co. KG, Sensortherm GmbH und Zeiss Optotechnik GmbH ist das Aachener Zentrum für integrativen Leichtbau (AZL) der RWTH Aachen als Prozess- und Systemintegrator maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt.
„Das AZL verfügt über eine hohe Kompetenz bei der Entwicklung von Kombinationstechnologien hinsichtlich Materialwissenschaften und Produktionstechnik. Diese sind für dieses Forschungsprojekt sehr wertvoll, insbesondere die Erfahrung im Bereich der Reaktions- sowie Lasersystemtechnik“, betont Martin Würtele, Leiter Technologieentwicklung der Krauss Maffei Technologies GmbH.
AZL-Geschäftsführer Dr. Michael Emonts bedankt sich bei Krauss Maffei für die Bereitstellung der vielseitigen Spritzgießmaschine im Rahmen des Projektes: „Wir bedanken uns für das Vertrauen eines weiteren Maschinenbauers, über die reine Anlagennutzung hinweg Anstöße für Weiterentwicklungen der Maschinentechnik und -vernetzung liefern zu können. Die Projektzusammenarbeit ermöglicht erstmals das hochintegrierte Zusammenspiel von robotergeführter 3D-Laserscannertechnik mit einer Kunststoffverarbeitungsanlage.“ Die Forschungsarbeiten der Partnerinstitute Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT und Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) bildeten die Basis für diese anspruchsvolle Prozess- und Systemintegration durch das AZL.
Am 27. September 2017 besteht die Möglichkeit die im Forschungsprojekt entwickelten Technologien in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung im Technikum des AZL in Aachen umfassend präsentiert zu bekommen.