Nachdem im Frühjahr anlässlich „100 Jahre Familienunternehmen Hehl“ mit dem Jubiläums-Allrounder 470 H der Startschuss fiel, erfolgt mit den Baugrößen 520 und 570 der nächste Schritt. Optimierte Energiebilanz und reduzierte Zykluszeiten zeichnen die neuen hybriden Maschinen aus.
Die Maschinentechnologie der Baureihe Hidrive hat Arburg, Loßburg, deutlich weiterentwickelt. Auf der Fakuma feiert der Allrounder 520 H Premiere. Die neue Maschine der hybriden Baureihe Hidrive mit innovativer Maschinentechnologie ist laut Anbieter energiesparend, ressourcenschonend, produktionseffizient, bedienfreundlich und zuverlässig.
Auf der Fakuma 2023 ist nun erstmals die Baugröße 520 mit 1.500 kN Schließkraft zu sehen. Das Exponat, ein Allrounder 520 H Premium, fertigt mit einem 1+1+1-fach-Familienwerkzeug in rund 50 s Zykluszeit drei verschiedene Spritzteile aus ABS für eine Modell-Spritzgießmaschine: Maschinenständer, Granulatbehälter und Steuerung. Diese drei Komponenten werden nachfolgend in einer Schneidstation voneinander separiert und komplettieren ein insgesamt 15-teiliges Set für einen Allrounder im Maßstab 1:18.
Das Computersystem Moldlife Sense von Hack ermöglicht bei dieser Anwendung ein sensorgesteuertes Werkzeug-Monitoring über den kompletten Lebenszyklus. Die erfassten Daten werden über eine OPC-UA-Schnittstelle direkt an die Gestica-Steuerung weitergegeben. Diese zeigt entsprechende Störungen sowie leistungsabhängige Wartungsintervalle an und ermöglicht damit Predictive Maintenance.
Das neue lineare Robot-System Multilift Select 8 mit 8 kg Traglast entnimmt die Spritzteile und legt sie in einen Karton ab. Ein Kistenwechsler sorgt für rund zwei Stunden Autonomie.
Kosten- und ressourcensparende Alternative
Die Baureihe Hidrive kombiniert eine elektrische energieeffiziente und präzise Schließeinheit mit einer hydraulischen kraftvollen und dynamischen Spritzeinheit. Gegenüber vollelektrischen und hydraulischen Maschinen zeichnet sie sich durch deutlich reduzierte Anschaffungs- und Betriebskosten sowie eine bessere Energie- und CO2-Bilanz aus.
Ein Novum bei den neuen hybriden Allroundern „Premium“ ist die serienmäßige Förderstromteilung, die dank neuster Varan-Ventiltechnologie bei Bedarf den verfügbaren Volumenstrom der Hauptpumpe aufteilt. Dies ermöglicht gleichzeitige Bewegungen von programmierbar geregelten hydraulischen Nebenachsen wie z. B. Auswerfer und Kernzug – ohne Technologiestufen oder Mehrpumpentechnologie. Das spart Energie, Kosten und Platz an der Maschine und steigert die Produktionseffizienz.
Im Vergleich zu entsprechenden hydraulischen Maschinen ist die Energiebilanz der neuen Allrounder H um bis zu 50 % besser. Zudem lässt sich der CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren. Dank eines neuen Ölmanagement-Konzepts benötigten die Allrounder bis zu rund 35 % weniger Öl. Die erforderliche Kühlwasserleistung lässt sich um bis zu 70 % senken und auch die Trockenlaufzeit ist um rund 40 % reduziert.
Drei Leistungsvarianten
Der Allrounder 520 H lässt sich dank zahlreicher Optionen exakt an die jeweiligen Kundenanforderungen anpassen. Er ist wie die Baugröße 470 H in den drei Leistungsvarianten Comfort, Premium und Ultimate erhältlich. Die beiden erstgenannten Varianten verfügen serienmäßig über Arburg-Servohydraulik (ASH), wobei sich der drehzahlgeregelte, wassergekühlte Servomotor stufenlos dem tatsächlichen Leistungsbedarf anpasst und so einen besonders energieeffizienten und emissionsarmen Betrieb ermöglicht. Gleichzeitig reduzieren sich aber auch Kühlbedarf und Geräuschpegel der Maschine deutlich.
Darüber hinaus sind Bedienfreundlichkeit und Zuverlässigkeit wichtige Kriterien für die neue Maschine, um bei Service und Wartung Zeit und Kosten zu sparen. Ein wichtiges Stichwort ist Predictive Maintenance: Die Maschine meldet z. B. automatisch, wenn in Kürze ein Wechsel des Ölfilters ansteht. Ölfilter und Anschlüsse sind besser zugänglich und auch die Anbauorte für Zentralschmierung, Pneumatik und Schnittstellen wurden optimiert.