Parallelität der Eindrücke am Freitagmittag: Mein Kollege Daniel Stricker lauschte im VDMA-Pavillon den hochrangigen Verbandsvertretern Ben Ho (China Thermoforming Association) und Kai Zhenxg (China Synthetic Resin Association), ich selbst beim […]
Parallelität der Eindrücke am Freitagmittag: Mein Kollege Daniel Stricker lauschte im VDMA-Pavillon den hochrangigen Verbandsvertretern Ben Ho (China Thermoforming Association) und Kai Zhenxg (China Synthetic Resin Association), ich selbst beim World Plastics Council Li Shousheng, dem Chairman der China Petroleum and Chemical Industry Federation CPCIF. Während Ho und Zhenxg das Projekt „11 + 5 Zero Waste-Cities“ mit ambitionierten Zielen für die Wiederverwertung von Kunststoffen skizzierten, zog auch Shousheng mit klaren Aussagen ins Feld: „Wir wollen nicht zurück ins Zeitalter ohne Kunststoff“, sagte er bestimmt.
Für Serviceverpackungen brachte er Biokunststoffe ins Spiel, für die ebenso wie für PE, PP und PVC spezifische Verwertungswege aufgebaut werden sollen. Die petrochemische Industrie Chinas setze auf technologiegetriebenes Kunststoffrecycling und eine gemeinsame Agenda von Staat, Wirtschaft und Bevölkerung. Die chinesische Regierung werde die bislang zentrale Verantwortung für die Abfallwirtschaftskonzepte in die lokalen Verwaltungen übergeben.
Diese klaren und festen Worte aus Fernost standen manch windelweicher Aussage entgegen, denn die eher „ölnahen“ Sprecher klangen allgemein und unverbindlich im Inhalt, zudem zögerlich im Vortrag. Die chinesische Regierung wird alles daransetzen, Ruhe in der 1,5-Milliarden-Bevölkerung zu bewahren und dennoch wachsende Ansprüche an materielle Lebensqualität zu befriedigen. China steht für ein Drittel der Weltproduktion und ein Drittel des Weltverbrauchs an Kunststoffen. Die Klarheit, mit der gestern die Botschaften aus Fernost ankamen, lässt keinen Zweifel: China wird global sehr schnell größter Aktivposten beim Kunststoffrecycling sein. Völker, hört die Signale – kann man da nur sagen.