Während hohe Temperaturen die menschlichen Aktivitäten im Allgemeinen immer träger werden lassen, geht bei der Kautschukvernetzung dadurch erst richtig die Post ab. Insofern war der etwas verspätete Sommerbeginn heute vielleicht […]
Während hohe Temperaturen die menschlichen Aktivitäten im Allgemeinen immer träger werden lassen, geht bei der Kautschukvernetzung dadurch erst richtig die Post ab. Insofern war der etwas verspätete Sommerbeginn heute vielleicht genau der richtige Tag zum Start der Deutschen Kautschuk-Tagung in Nürnberg.
Doch nicht nur die Außentemperaturen waren rekordverdächtig, als heute Mittag der DKG-Vorsitzende Dr. Jörg Böcking (r.) gemeinsam mit seinem Vorgänger Peter Steinl (l.) die Deutsche Kautschuk-Tagung 2015 (DKT) / International Rubber-Conference 2015 (IRC) eröffnete. „287 ausstellende Firmen auf der bisher größten Ausstellungsfläche brechen alle Rekorde“, freute sich Böcking. Hinzu kommen über 100 Vorträge in mehreren Sessions.
Dem Ziel der Deutschen Kautschuk-Gesellschaft (DKG) – Förderung und Verbreitung des Wissens über Kautschuk und Elastomere – entsprechend, soll die DKT das Fachwissen aller Beteiligten beleben, Innovationen präsentieren, Netzwerke auffrischen oder erweitern sowie den Dialog zwischen Nachwuchs und erfahrenen Experten fördern.
Traditionell stand am ersten Tag Ehrungen und Auszeichnungen im Mittelpunkt. So erhielten u. a. Prof. Gert Heinrich die Carl-Dietrich-Harries-Medaille und Prof. Günther Stein die Erich-Konrad-Medaille für ihre wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Kautschuktechnologie. Der DKG Product Award ging im Bereich Elastomererzeugnisse an die Firma Apollo Vredestein für den Active Frontspoiler „Air Master“, im Bereich Roh- und Hilfsstoffe an Trinseo für den multifunktionalen, mit Öl verstreckten Lösungs-Styrol-Butadien-Kautschuk (S-SBR) für Hochleistungsreifen.
Den Festvortrag zur Eröffnung hielt Michael Lickefett vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) über die Auswirkungen der Vierten Industriellen Revolution („Industrie 4.0“) auf die Wertschöpfung im Spannungsfeld zwischen “Mass Sustainability” und “Mass Personalization”. Ein Thema, das auf der DKT auch an den kommenden Tagen ganz sicher immer wieder eine Rolle spielen wird.
Es ist angerichtet – bleibt für die engagierten Macher der DKT/IRC zu hoffen, dass viele Besucher den Aufwand reichlich belohnen. Und damit auch sich selbst, denn für Kautschukverarbeiter gibt es kaum eine geeignetere Möglichkeit, alte Netzwerke zu erweitern und neue zu knüpfen.