Der berühmte Spruch über die auflagenstärkende Kraft sensationeller Negativmeldungen aus US-amerikanischer Herkunft, er bewahrheitet sich zu dieser „K“. Ein waschechter Bundeswirtschaftsminister stellt sich am Vorabend der Messe live aus Berlin […]
Der berühmte Spruch über die auflagenstärkende Kraft sensationeller Negativmeldungen aus US-amerikanischer Herkunft, er bewahrheitet sich zu dieser „K“. Ein waschechter Bundeswirtschaftsminister stellt sich am Vorabend der Messe live aus Berlin per Videoschalte versammelten Hochkarätern der Kunststoffindustrie in Düsseldorf. Und am nächsten Abend dann der Ritterschlag: Das Weltereignis „K“ erstmals überhaupt und dann noch als drittes Feature-Thema im „Heute Journal“ des ZDF, einem der renommierten Schlachtschiffe der Nachrichtenwelt zur Hauptsendezeit im Massenmedium TV!
Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich die Weltleitmesse der Kunststoffindustrie diesmal wahrlich nicht beklagen. Dass dabei der Erfolg der Branche eher negativ konnotiert ist, nun ja, es war wohl kaum zu vermeiden. Immerhin aber weiß der zuvor unkundige Bundesbürger (beim ZDF allerdings meist der älteren Generation angehörend) nun, dass im deutschen Düsseldorf die führende Messe der Kunststoffindustrie beheimatet ist. Und gut auch, dass vertraute populäre Gesichter der Branche endlich einmal im TV zu Wort kommen, wenn auch natürlich nur mit ausgewählten Satzschnipseln, von den TV-Machern gekonnt in die leicht negative Tendenz des Berichts eingedrechselt.
Aber ob die „K“ auch in drei Jahren, falls es spürbare Fortschritte bei der Abfall- und Recyclingfrage gibt, noch diesen Nachrichtenwert hat? Zu wünschen wäre es, allein, mir fehlt der Glaube. Wenn die Industrie die Probleme gelöst hat, wird sie sicher wieder psychologisch zurückgestuft als selbstverständlicher Sklave der eigenen Komfortzone. Nur schlechte Nachrichten garantieren die hohen Auflagen, Quoten, Retweets und Likes. Wetten dass?