„Handelskriege sind gut, und sie sind einfach zu gewinnen“, tirilierte Donald Trump bei seinem jüngsten Aufsehen erregenden „Coup“. Bei der Ankündigung von hohen Importzöllen für Stahl (25 Prozent) und Aluminium […]
„Handelskriege sind gut, und sie sind einfach zu gewinnen“, tirilierte Donald Trump bei seinem jüngsten Aufsehen erregenden „Coup“. Bei der Ankündigung von hohen Importzöllen für Stahl (25 Prozent) und Aluminium (10 Prozent) schlägt der aktuelle US-Präsident wie üblich die mit guten Argumenten ausgesprochene Warnungen nahezu aller Wirtschaftsexperten in den Wind. Schließlich war die Stahlindustrie zu seiner Kindheit groß und mächtig in den USA, und das soll sie in seinem recht fortgeschrittenen Alter auch wieder werden, basta.
Aber Stahl wird nicht nur zur Produktion von Automobilen gebraucht, die dadurch für den US-Verbraucher sicher spürbar teurer würden. Neben der Infrastruktur – hohe Mauern zum Beispiel halten oft nur durch eingelassene Stahlgitter – ist besonders der Anlagenbau auf Stahlkonstruktionen angewiesen.
Und so sieht der American Chemistry Council (ACC) die Investitionen in der Petrochemie in Gefahr. Es gehe um eine erkleckliche Summe von mehr als 185 Mrd USD, der Großteil davon für Cracker und die Produktion von Kunststoffen, mit denen die Welt beglückt werden soll. Für den Bau der Anlagen sei man auf importierten Stahl angewiesen. Wenn der teurer werde, werden die meist eng kalkulierten Megaprojekte etlicher Konzerne zur Makulatur, so das ACC.
Der Verband, bisher nicht gerade für unamerikanische Umtriebe bekannt, fordert den Präsidenten daher auf, die Importsteuern noch einmal zu überdenken. „Die Erhöhung von Steuern und Einrichtung von Handelsbarrieren sind keine Lösung“, heißt es in bemerkenswerter Klarheit.
Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.