Ulrich Kromer von Baerle, Chef der Landesmesse Stuttgart, blickt mit Zuversicht auf die zweite Auflage seiner „Moulding Expo“, die vom 30. Mai bis 2. Juni 2017 in Stuttgart über die […]
Ulrich Kromer von Baerle, Chef der Landesmesse Stuttgart, blickt mit Zuversicht auf die zweite Auflage seiner „Moulding Expo“, die vom 30. Mai bis 2. Juni 2017 in Stuttgart über die Bühne gehen wird. Werkzeugkonstruktion, Prototyping, Werkzeugbau, Heißkanaltechnik, Werkzeugwerkstoffe, Auftragsbearbeitung, Formenbauzubehör, Metallbearbeitung, Messtechnik und Software für Produktentwicklung und Formenbau – ein weites Themenfeld wird in der Schwabenmetropole präsent sein. Nebenbei bemerkt: „Moulding“ klingt einschränkend nach Werkzeugen für Kunststoffspritzguss und Druckguss. Dem ist aber nicht so: Auch Umform-, Stanz-, Press- und ähnliche Werkzeuge haben in Stuttgart ihren Platz.
Bis Anfang März liegen in Stuttgart bereits gut 650 Ausstelleranmeldungen vor, rund 700 sollen es bis Messebeginn werden. Ulrich Kromer von Baerle hofft wegen des Wachstums an Ausstellern und der Internationalisierung auf 20.000 Besucher. Und: „Unser Ziel ist es, die Moulding Expo zur führenden Messe für Werkzeug- und Formenbau in Europa zu machen.“ Eine Konkurrenz zur ebenso 2015 in Frankfurt gestarteten Veranstaltung „Formnext“ für die Additiven Fertigungstechnologien sieht er übrigens nicht: Beide Messen hätten binnen zwei Jahren bei einer nur minimalen Grauzone ein jeweils sehr individuelles Profil und eine Attraktivität für unterschiedliche, aber interessierte und wachsende Zielgruppen entwickelt, bilanzierte er dieser Tage im Gespräch mit K-AKTUELL.de, KI und K-PROFI.
In der Tat prosperiert auch die „Formnext“: Die Premiere im Spätherbst 2015 und die Wiederholung 2016 lassen weiteres Wachstum erwarten. Die Messe Frankfurt kündigte kürzlich bereits an, zur 2017er Auflage vom 14. bis 17. November eine zweite Hallenebene zu öffnen.
Damit scheint das Erbe der „Euromold“ verteilt, die von 1994 an in Wiesbaden und Frankfurt zeitweise mehr als 1.600 Aussteller akquirieren konnte, seit einigen Jahren aber zunehmend zu kämpfen hat. Nach Querelen und gerichtlichen Auseinandersetzungen mit der Messe Frankfurt, die 20 Mal Austragungsort war, trennten sich 2014 spektakulär die Wege: Die Messe Frankfurt setzte für das Folgejahr die „Formnext“ an, die Landesmesse Stuttgart entwickelte zusammen mit mehreren Branchenverbänden und namhaften Euromold-Ausstellern die „Moulding Expo“.
Die „Euromold“ jedenfalls gab 2015 – stark geschrumpft – ein einmaliges Gastspiel bei der Messe Düsseldorf und zog 2016 zur Messe München weiter, wo sie im Verbund mit der Luftfahrt-Zuliefermesse „AirTec“ desselben Veranstalters gastierte – aus Sicht der Kunststoffindustrie etwas unglücklich während der Laufzeit der Düsseldorfer „K 2016“. Mit dem „Hightech-Standort München“ (O-Ton des Veranstalters) ist schon wieder Schluss: Der Austragungsort des Messe-Duos, das für den 24. bis 26. Oktober 2017 in der bayrischen Landeshauptstadt angekündigt war, ist wieder offen. Deutschland soll der Host bleiben – so viel verraten die Homepages. Damit nicht genug: Unterdessen bemüht sich ein vollkommen neuer Veranstalter darum, mit einer „ExpoAir“ und einer „ExpoMold“ Aussteller von „AirTec“ und „Euromold“ am Standort München zu binden.
Fazit: Das Messekarussell dreht sich munter weiter. Zurzeit spricht alles dafür, dass die „Moulding Expo“ in Stuttgart mit der ihrer starken 2015er Premiere, dem Support zahlreicher Verbände und der forcierten Internationalisierung auf der Werkzeugbau-Seite und die „Formnext“ mit zwei gut gelaufenen Auflagen am Standort Frankfurt auf Seiten der Additiven Fertigungsverfahren die höchste Attraktivität und die stärksten Bindekräfte entfalten werden – sowohl für Aussteller als auch für Besucher.