Die K 2022 ist Ende Oktober zu Ende gegangen. Rund 176.000 Eintritte ins Messegelände verzeichnete die Messe Düsseldorf.
„Zu 100 Prozent in der Kunststoffbranche angekommen“ sah Erema-CEO Manfred Hackl die Ziele Recycling und Kreislaufwirtschaft kurz vor Ende der Messe. Angelangt seien die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowohl bei den Besuchern als auch in der Industrie, bekräftigt Motan-CEO Sandra Füllsack. Und Roland Huber, Product Manager bei HB-Therm, ergänzt dieselbe Aussage um die Energieeffizienz. Was die Hersteller von Recyclinganlagen und Equipment für Material- und Wärmemanagement feststellen, zieht sich durch die Bilanzen vieler Aussteller, die bei K-AKTUELL eine Einschätzung abgegeben haben.
„Die K ist internationales Schaufenster für Innovationen und vitaler Treffpunkt der weltweiten Kunststoffindustrie mit viel Raum für persönliche Begegnungen“, stellte GKV-Hauptgeschäftsführer Dr. Oliver Möllenstädt für Kunststoffverarbeiter fest, die wichtigste Zielgruppe der K-Messe: „Beide Funktionen hat sie wieder ausgezeichnet erfüllt.“ In der Tat war das Interesse an Neuheiten und Exponaten, der Drang nach Information, Begegnung und Austausch und – als Quintessenz von allem – das Bedürfnis nach Orientierung in Märkten und Technologien quer durch das Gelände zu spüren. Und das wiederum vereinte einheimische, europäische wie interkontinentale Gäste.
Es braucht Entschlossenheit, Vertrauen, Geld und Energie:
Eine Einschätzung am Ende der Messe
Auf der Messe stellten die Kunststofferzeuger ihre aktuellen Prognosen vor: Sie blicken auf den Zeitraum bis 2026 – mit positiven Vorzeichen. Global betrachtet, geht es für die K-Industrie seit 70 Jahren bergauf, und seit 70 Jahren begleitet die K-Messe die Erfolgsgeschichte. Die Kunststoffindustrie hat über anderthalb Jahrhunderte Werkstoffe entwickelt, verarbeitbar gemacht, modifiziert und neue Produkte erfunden. Sie wird die Kraft haben, nicht nur immer neue Anwendungen zu erschließen, sondern langfristig auch ihre eigene Rohstoff- und Energiebasis zu erneuern. Das braucht Entschlossenheit aller Beteiligten entlang der vielen Wertschöpfungsketten, Vertrauen ineinander, mutige Entscheidungen, viel Geld und Energie.
In der Erfolgsgeschichte der Kunststoffe hat es immer wieder „Aufs“ und „Abs“ gegeben – in Regionen und in Kundenbranchen. Überall hat das langfristige Auf ein partielles Ab überkompensiert – auch in den DACH-Staaten, wo die nächsten Monate versprechen, nicht einfach zu werden.
Die Begegnungen auf der K 2022 haben keinen Zweifel gelassen: Es wird knirschen in der Kunststoffverarbeitung – nicht nur, aber vor allem in Deutschland. Zu hoch sind die Energiekosten und zu unklar noch, wie mögliche Entlastungen aussehen werden. Zu unsicher, welche Verwerfungen der Energiekrieg in Abnehmer- oder Zulieferbranchen beschleunigen oder neu auslösen wird. Und zu gering das gesellschaftliche und politische Commitment zu Mittelstand und Industrie.
So oder so: Der internationale Zuspruch zur aktuellen Messe, ob mit oder ohne Interessenten aus China und Russland, lässt erwarten, dass sich für Verarbeiter und Anwender von Kunststoffen auch in drei Jahren der Weg nach Düsseldorf wieder lohnen wird – zur K 2025.