18.09.2017
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Das schwarze Gold glänzt

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Lesedauer: 2 Minuten.

Es muss nicht alles Gold sein, was glänzt. Erst recht gilt das für den Kautschuk, den aus Kunststoffperspektive oft gering geschätzten Nachbarwerkstoff. Aber auch das „schwarze Gold“ glänzt zur Jahresmitte […]

Es muss nicht alles Gold sein, was glänzt. Erst recht gilt das für den Kautschuk, den aus Kunststoffperspektive oft gering geschätzten Nachbarwerkstoff. Aber auch das „schwarze Gold“ glänzt zur Jahresmitte mit positiven Wirtschaftszahlen: Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (wdk) meldet heute, dass der Branchenumsatz im ersten Halbjahr 2017 um 3,5 Prozent auf 6 Mrd. Euro geklettert ist. Ein Drittel davon erzielte die Branche im Ausland, mitgetragen von gestiegenen Rohstoffpreisen. Ein weiterer stimulierender Faktor war das inländische Geschäft in den nachfragestarken Monaten März und Mai.

Leichte Bremsspuren zeichnete der Kautschuk im Mengengeschäft der Reifenhersteller: Die Lieferungen an die Autobauer lagen in ihrem Volumen unter dem Vorjahr. Auch im Ersatzgeschäft konnte ein kräftiger Anstieg der Nachfrage nach Ganzjahresreifen eine Mengenstagnation in Summe nicht verhindern. Nominal lag das Umsatzwachstum der Reifenhersteller zur Jahresmitte bei 2,2 %.

Umso erfreulicher die Technischen Elastomer-Erzeugnisse (TEE), die Veränderungen in ihren Abnehmerindustrien beobachteten: Sorgte 2016 noch die inländische Automobilindustrie für eine hohe Nachfrage nach TEE, so expandierten im bisherigen Jahresverlauf andere Verarbeiterbranchen, namentlich Maschinenbau, Elektroindustrie und Bauwirtschaft. Während die Auslandsfertigung der deutschen Fahrzeugbauer zunahm, lag deren inländische Fertigung unter dem Vorjahr. Die gute Entwicklung der TEE im Non-Automotive-Business hatte positive Auswirkungen auf Produktion, Kapazitätsauslastung und Arbeitsplätze. Die Unternehmen der deutschen Kautschukindustrie produzierten mit 410.000 Tonnen TEE 3,8 % mehr als im Vergleichszeitraum. Die Kapazitätsauslastung stieg um 5,7 Prozentpunkte auf 89,6 %. Zudem legte die Zahl der Beschäftigten leicht um 0,2 % auf knapp 50.700 zu.

Der Chef-Volkswirt des wdk, Michael Berthel, wertete die Zahlen als einen klaren Beleg für das hohe und weltweite Interesse an deutschen Kautschukprodukten. Durch den anziehenden Welthandel profitiere auch das Exportgeschäft der Branche. Die Reifenhersteller hofften nun auf eine gute Winterreifensaison und der Non-Automotive-TEE-Sektor auf eine Fortsetzung der stabilen Industriekonjunktur. Berthels grundsätzlich positiver Ausblick verheißt gen Jahresende noch mehr Glanz für das schwarze Gold: „Angesichts der aktuellen Marktlage ist ein Umsatzplus von 5 Prozent für das Gesamtjahr weiterhin möglich.” Einzige matte Stelle im Branchenbild scheinen die Mengenabsätze zu werden: Hier sei eher mit einer Stagnation zu rechnen, berichtet der wdk sowohl für den Reifen-Sektor als auch für die Technischen Elastomer-Erzeugnisse insgesamt.

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Markus Lüling
Markus LülingChefredakteur K-PROFI

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