Mit den ersten Sättigungserscheinungen der eigenen Märkte und entsprechend abflachenden Wachstumskurven besinnen sich die Unternehmen Chinas zurzeit auf eine der günstigsten Wachstumsstrategien: die Akquisition von bestehenden Unternehmen, die bereits Kunden […]
Mit den ersten Sättigungserscheinungen der eigenen Märkte und entsprechend abflachenden Wachstumskurven besinnen sich die Unternehmen Chinas zurzeit auf eine der günstigsten Wachstumsstrategien: die Akquisition von bestehenden Unternehmen, die bereits Kunden und Marktzugänge mitbringen. Im Chemiesektor, dem auch die meisten Kunststoffaktivitäten zugezählt werden, ist der Anteil Chinas an den weltweiten M&A-Aktivitäten von insgesamt 110 Mrd USD im letzten Jahr auf 21 Prozent angeschwollen. Der asiatische Gigant liegt damit nur noch einen Prozentpunkt hinter den USA. Das Beratungsunternehmen A.T. Kearney prophezeite bereits im Frühjahr eine weitere massive Ausweitung in diesem Jahr. Und die Offensive bekomme vor allem Europa zu spüren, hieß es.
Und in der Tat stiegen die Akquisitionen der Chinesen in Europa im ersten Halbjahr 2016 laut dem Beratungswettbewerber Ernst & Young auf 164 gegenüber 101 im ersten Halbjahr 2015. Das Transaktionsvolumen dabei umfasst mit mehr als 72 Mrd USD bereits mehr als die letzten drei Jahre zuvor zusammengerechnet. Führendes Zielland der meist industrietechnisch ausgerichteten Zukäufe in Europa ist Deutschland. Und so rieben sich zuletzt nicht wenige die Augen, als auch in der Kunststoffbranche klangvolle Namen wie KraussMaffei oder Kuka an chinesische Aufkäufer gingen.
Diese Entwicklungen sehen viele sehr kritisch, ergab eine KI-Umfrage in diesem Juli. Eine Mehrheit fürchtet dezidiert negative Folgen. Vor allem ein Technologieausverkauf drohe, erklärten fast drei Viertel der Befragten.
Sind diese Ängste berechtigt? Steckt hinter der M&A-Offensive ein Welteroberungsplan oder verhalten sich die Unternehmen schlicht den Regeln des Kapitalismus gemäß? Und wie sieht es im Gegenzug mit dem offenen Zugang für EU-Unternehmen zu den chinesischen Märkten aus, wie ihn viele Industrievertreter fordern?
Diese Fragen behandelt der erste Teil des „KI Group – Polymer Summit”, der am Vormittag des 20. Oktober im Rahmenprogramm der Weltleitmesse „K 2016″ im CCD Düsseldorf über die Bühne geht. Vortragende sind Unternehmer und Top-Manager aus Industrie und Dienstleistung von Reifenhäuser, Adsale, Covestro, RKW, PriceWaterhouseCoopers, Boge Rubber & Plastics sowie KraussMaffei.
KI Group – Polymer Summit auf der K 2016
- Datum: 20. Oktober 2016, 10:30 bis 16:30 Uhr
- Ort: Messe Düsseldorf, CCD Süd, Pavillon, Räume 18 + 19
- Konferenz-Sprache: Englisch
- Die Teilnahme ist kostenfrei. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist jedoch eine Voranmeldung erforderlich.
Anmeldung und weitere Informationen unter: www.ki-group.de/k2016-summit