Der Abstieg des Ferromatik-Stammwerks Malterdingen vom Fertigungsstandort zum Servicestützpunkt erhält Aufschub. Der für Ende 2017 aufgekündigte Standort soll zwei Jahre länger, bis Ende 2019, in Betrieb bleiben und erst dann […]
Der Abstieg des Ferromatik-Stammwerks Malterdingen vom Fertigungsstandort zum Servicestützpunkt erhält Aufschub. Der für Ende 2017 aufgekündigte Standort soll zwei Jahre länger, bis Ende 2019, in Betrieb bleiben und erst dann durch neue Kapazitäten in Policka/Tschechien ersetzt werden. Mit dieser Nachricht überraschte der Ferromatik-Mutterkonzern Milacron am Freitagabend vor Pfingsten die Branche.
Für einige Zeit würden die Ressourcen beider Werke genutzt, verlautete Milacron. Die „verstärkte Kundennachfrage aus ganz Europa“ und ein „prall gefülltes europäisches Auftragsbuch bis zum ersten Quartal 2018“ gäben das her, gab Denis Poelman, Milacron Managing Director Injection Europe, zu Protokoll. Zudem würden kundenspezifische Maschinen für Würfelwerkzeuge oder PET-Preforms, Co-Injektionssysteme und Robotersysteme für individuelle Anpassung und Abnahmen durch das Werk in Malterdingen laufen. Entsprechend habe Milacron eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat über die Abänderung der Verträge erzielt, und sogar einige der bereits entlassenen Mitarbeiter würden zurückgeholt.
Milacron will in der Region Freiburg jenseits der aktuell ausgesprochenen Verlängerung präsent bleiben. Selbst wenn die Immobilie nach Verlagerung des Fertigungsbetriebs nach Tschechien aufgegeben werde, wolle man sich mit den Bereichen Technik, Forschung und Entwicklung, Kundendienst, Vertrieb, Marketing und Aftermarket in maximal 25 km Entfernung von Malterdingen neu niederlassen.
Bei aller Freude über einige Monate Verlängerung für den Traditionsstandort Malterdingen steht das Ergebnis – anders als im Fußball – schon vor dem Anstoß fest: Deutschland – Tschechien 0:1.